07.05.2018

Ein Chor aus Solisten

Vierzehn junge Sängerinnen und Sänger aus Tschechien, der A-cappella-Chor Akcent unter der Leitung von Helena Krasnicka, füllten am Samstagabend die evangelische Kirche mit Gesang, der gefiel.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Max PflügerLiberec, das Zentrum der gleichnamigen nordböhmischen Region, ist mit unserem Kanton eng verbunden. Kurz nach der Wende, Anfang der Neunzigerjahre, gingen Liberec und St. Gallen eine nachhaltige Partnerschaft ein. In diesem Rahmen organisierte der erst seit Kurzem pensionierte Lehrer der Kantonsschule Heerbrugg, Martin Pozivil, immer wieder den Schüler­- austausch zwischen seiner Schule und dem tschechischen Hie­ronimus-Gymnasium. Er ver­mittelte so auch den Auftritt dieses grossartigen tschechischen Chores im Rahmen der Mai­blüten.Balladen und Liebeslieder der Popliteratur«Akcent» begeisterte. Das bewies der tosende, kaum enden wollende Schlussapplaus und die gleich mehrfach gezollten Standing Ovations. Wohlverdient, denn das Publikum bekam vir­tuosen Chorgesang zu hören. Mit geschulten Stimmen präsentierten die Tschechen vielstimmigen, bis zu zehnstimmigen A-cappella-Gesang. Angesichts des bloss vierzehnköpfigen Klangkörpers bedeutete dies, dass fast jeder Sänger mit seiner Melodie alleine vor dem Publikum stand. Ein Chor, bestehend aus Solisten. Und das harmonierte perfekt, rhythmisch und melodisch präzise und stimmig: Spitzenleistung des Chorgesangs. Dass einzelne Sängerinnen und Sänger auch immer wieder mit hervorragenden Leistungen als Solisten hervorstachen, ist da fast selbstverständlich.Der Chor gefiel mit eigenen Arrangements und Coverversionen von vorwiegend weichen und gefühlvollen Balladen und Liebesliedern der Popliteratur von Dänemark, Schweden, Finnland, Island oder den USA und Kanada. Auch religiöse Töne wie im Lied «Run To You» der amerikanischen A-cappella-Gruppe Pentatonix schlug der Chor an. Und er stimmte in afrikanische Tanzrhythmen ein und sang neben den meist englischen Texten sogar in Hebräisch. Multikulturell war das Konzert und doch immer wieder bestimmt vom ureige­-nen, wohlklingenden «Akcent»-A-cappella-Sound.

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