Der Rebberg des Weinguts am Steinig Tisch wird im Juli und August zum Hotelzimmer: Eine Nacht unter dem Sternenhimmel, in einem Bett mitten in der Natur, umgeben von Rebbergen mit herrlichem Rundblick auf das St. Galler Rheintal und Appenzeller Vorderland ist das einzigartige Übernachtungsangebot des Thaler Winzers Roman Rutishauser und seinem Team. Wenn auch die Projektkünstler Frank und Patrik Rik-lin die Hände im Spiel haben, dürfte es zu einem Highlight des Ostschweizer Sommers werden.
In der «Ruebet Suite» in Thal, einer der sieben «Zero Real Estates»-Suiten, erleben die Gäste nicht nur eine unvergessliche Nacht, ihnen steht während des ganzen Aufenthalts ein Butler zur Verfügung, der sie gebührend in Empfang nimmt, ins Hotelzimmer begleitet und um das Wohl besorgt ist. Zum Butlerservice der «Ruebet Suite» gehört ebenfalls, dass die Gäste viel Wissenswertes und Spannendes rund um den Rebbau mit auf den Weg bekommen. Dass dabei nicht nur Kenner auf den Geschmack der erstklassigen Weine des Weinguts am Steinig Tisch kommen, dürfte gewährleistet sein.
Für all jene, die nicht allzu gute Beziehungen zu Petrus pflegen oder später in der Nacht lieber ein Dach über den Kopf möchten, steht ein Back-up-Raum in einer gemütlichen Rebhütte zur Verfügung. Ob mit oder ohne Dach und Wände, wo immer die Nacht im Rebberg am Morgen endet, das Frühstück vom Butler ans Bett serviert, rundet das Erlebnis ab. Hotelier für einen Sommer«Eigentlich wollte ich gar nicht Hotelier werden», sagt Roman Rutishauser lachend und erinnert sich, wie er vor etwa einem Jahr von St. Gallen-Bodensee Tourismus für das Projekt der Brüder Riklin angefragt wurde. Ein immobilienbefreites Hotelzimmer in seinem Rebberg und er als Gastgeber? Für den innovativen Winzer, der vergangenes Jahr bereits von sich reden machte, als er vom renommierten Gastroführer Gault Millau als Rookie des Jahres 2019 ausgezeichnet wurde, hatte das Projekt der Brüder Riklin durchaus seinen Reiz. Der wunderschöne Rebberg mit dem mediterranen Klima und der traumhaften Aussicht ist für den 36-jährigen Weinbauern und sein Team nicht nur Arbeitsort, sondern auch Naherholungsraum. Dass er diese Schönheiten seinen potenziellen Gästen nicht vorenthalten wollte, tat das Übrige dazu, für einmal als Winzer gleich auch noch zum Hotelier zu werden.
Das Kunstprojekt «Zero Real Estate» wurde 2018 von Frank und Patrik Riklin sowie Hotelexperte Daniel Charbonnier ins Leben gerufen. Um die Erlebnisnacht im temporären Hotelzimmer unter freiem Himmel für ihre jeweilige Region anzubieten, haben sich sechs Tourismusdestinationen aus der Ostschweiz und Liechtenstein als Partner zusammengeschlossen. Das Angebot im Rebberg von Roman Rutishauser wird unterstützt von St. Gallen-Bodensee Tourismus und der Tourismuskommission Thal-Staad-Altenrhein. Beteiligt sind ausserdem lokale Geschäfte mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Das Angebot ist buchbar unter www.zerorealestate.ch.Die Gemeinde Thal lanciert einen WettbewerbDie Gemeinde Thal verlost eine Erlebnisnacht in der «Ruebet-Suite» unter freiem Himmel für zwei Personen. Um am Wettbewerb teilnehmen zu können, musste man folgende Frage bis zum vergangenen Wochenende beantwortet haben und als Kommentar mit der Gemeinde Thal teilen: «Wie stellen Sie sich eine Übernachtung unter freiem Himmel vor und mit wem möchten Sie dieses aussergewöhnliche Erlebnis teilen?» «Der Ideenklau von Schweiz Tourismus ist respektlos»Vor vier Jahren haben die Künstler Frank und Patrik Riklin das Konzept «Nullsternehotel» lanciert. Neu arbeiten die beiden in Sachen «immobilienbefreite Hotelzimmer» mit sieben Tourismusdestinationen aus der Ostschweiz und dem Fürstentum Liechtenstein zusammen. Dies auch deshalb, weil Schweiz Tourismus trotz mehrmaliger Gespräche auf eine Zusammenarbeit mit den Riklins verzichtet hat. Umso mehr wurden die Konzeptkünstler vor den Kopf gestossen, als Schweiz Tourismus nun kürzlich ein ähnliches Konzept bekannt gab. «Dieses Vorgehen finden wir arrogant und unfair», sagt Patrik Riklin. Sie wären absolut für eine Zusammenarbeit zu haben gewesen, doch was nun geschehe, sei auch ein unschöner Tritt in Richtung Ostschweiz. «Wer uns kennt, weiss, dass Geld nicht an erster Stelle steht, doch wenn das Projekt von Schweiz Tourismus unsere Kunst- und Urheberrechte verletzt, dann werden wir juristisch dagegen vorgehen», sagt Patrik Riklin. (rtl)