19.06.2018

Ein Bekenntnis zum Kanton

«Betreff: Seid lieb, singt ein Lied!», Ausgabe vom 16. Juni <br/>«Betreff: Verrechnung der Bundesstatistik punkto Heiratsstrafe» Ausgabe vom 16. Juni

Von Sandro Hess, Balgach
aktualisiert am 03.11.2022
Warum möchten viele von uns unsere Fussballer an der WM die Landeshymne singen sehen (hören vielleicht weniger)? Eben nicht, weil sie besonders gute Sänger sind, sondern weil sie damit ausdrücken, in welchem Namen sie auf dem Platz gemeinsam kämpfen und dabei alles geben, bis zum Sieg. Auch der Kantonsrat wäre insgesamt vermutlich weniger für ein Chorkonzert geeignet. Aber auch der Kantonsrat hat den Auftrag, sich für die Bevölkerung einzusetzen. Land und Leute haben im Rheintal einen ganz eigenen Charakter, eine eigene Geschichte und Kultur. Mehrere solch komplett verschiedene Regionen bilden gemeinsam den Kanton St. Gallen. Trotzdem halten wir alle zusammen und gestalten unsere gemeinsame Zukunft. Dies drückt das St. Gallerlied in einfacher Form sehr treffend aus. Es geht also um ein Bekenntnis zum Kanton und um ein Symbol unserer Identität. Mit unserer Motion wollen wir die Bedeutung des St. Galler­liedes nicht nur im Kantonsrat stärken. Denn ein Lied lebt nicht auf dem Notenblatt, sondern erst, wenn es erklingt! Legen wir also unsere Hemmungen ab und trauen wir uns. Wir Rheintaler sind selbstbewusst und haben keinen Grund, uns zu verstecken oder zu sträuben. Wir singen ja auch die Landeshymne – auf Hochdeutsch notabene. Ich bin daher sogar überzeugt, dass gerade wir Rheintaler Kantonsräte in St. Gallen die leidenschaftlichsten Sänger sein werden.PS: «Seid lieb, singt ein Lied!» Damit käme ich auf dem Pausenplatz wohl nicht sehr weit.Sandro Hess, BalgachKantonsrat CVPWas unternimmt die CVP?Das mühsame Thema «Me Too» in der Medienlandschaft ist einem andern gewichen, der Gleichstellung der Frauen. Im Unterschied zu Obigem scheint es bei uns ein Dauerbrenner zu sein, kämpfen Frauen noch immer um Lohngleichheit, um Führungspositionen und um die gleichen finanziellen Familienstrukturen im Vergleich zu Konkubinatspaaren. Die CVP hat sich vorbildlich für die Abschaffung der Heiratsstrafe eingesetzt. Professionelle Bundesstatistiker haben sich bei der Erfassung der Ehepaare grausam um das Vierfache verrechnet, im Vergleich zu Konkubinatspaaren. Hätten die Zahlen der Realität entsprochen, wäre die damalige Abstimmung, eh schon ganz knapp, vermutlich anders verlaufen. Was gedenkt die CVP Schweiz für eine Korrektur zu unternehmen? Nur ein einvernehmlicher Appell schont die Bundesstatistiker und lässt die Familien weiterhin im Status quo. In der gleichen Ausgabe unter der Rubrik «Ostschweiz» geht es ebenfalls um eine Gleichstellung. In der Ausbildung zum Beruf «Professionelle Kinderbetreuung». Der Ruf nach immer mehr Kitas setzt eine einheitlich geregelte Lehre der interessierten jungen Menschen voraus. Die Zahl des geschulten Personals bestimmt die Anzahl der Lernenden. Kitas mit Praktikantinnen und Praktikanten billig halten zu wollen, ist keine Option. Solche auszunützen auch nicht. Vergessen wir nicht: Kinder und alte Menschen verdienen fachlich und emotional kompetentes Betreuungspersonal.Reni Villiger, WidnauFilm über Papst FranziskusDie Katholische Kirche steht immer wieder in der Kritik, oft begründet. Wie oft sind dabei aber Vorurteile und noch nicht verarbeitete persönliche Konflikte mit im Spiel? Jetzt bietet sich Gelegenheit, das Oberhaupt, Papst Franziskus, näher kennenzulernen. Für mich sind Vertreter der Kirche dann glaubwürdig, wenn ihre Aussagen klar sind und der Botschaft Jesu Christi entsprechen. Und dieser Botschaft entsprechend in ihrem Alltag auch handeln. Dieser Film zeigt in verschiedenen Interviews seine Stellungnahme zu brennenden Problemen der heutigen Zeit. Dazu werden die Zuschauer mitgenommen zu berührenden Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen, auch in Situationen, wo das Hinschauen herausfordert. Sogar hier kommt der Humor nicht zu kurz. Dazu passend ein Blick auf das Leben seines Vorbilds und Namensgebers Franz von Assisi. Dieser lebte in der Zeit der Kreuzzüge, eine Ära voller Wirren und Verirrungen. Beeindruckend, wie er neue Wege suchte in der Begegnung mit dem bei den Christen verhassten Sultan. Der Papst will Reformen und Erneuerung, er zeigt auch gleich den Weg dazu: Er fängt bei sich selber an. Durch seine Botschaft, verbunden mit seinem Handeln, wird er zum Vorbild. Er braucht keine Verehrer und Bewunderer, sondern mutige Nachfolger. Ich bin dankbar, dass dieser Film noch bis nächste Woche im Kinotheater Madlen gezeigt wird und hoffe, dass es viele mutige Menschen gibt, die es wagen, sich davon persönlich ansprechen und auch herausfordern zu lassen. Doris Mayer Gaismoos 478, Walzenhausen

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