24.07.2021

Ein Bekenntnis für den Frieden

In Heiden gibt es erstmals eine Veranstaltungsreihe unter dem Dach von «Mayors for Peace». Der Dunantplatz ist Ziel des Friedenslaufs.

Von Mea Mc Ghee
aktualisiert am 03.11.2022
Seit dem 8. Juli zieren grün-weisse Flaggen mit einer Friedenstaube sowie dem Slogan «Bürgermeister für den Frieden» in Deutsch, Englisch und Japanisch den Dunantplatz in Heiden. Heiden ist seit 2007 Mitglied des Netzwerks «Mayors for Peace» (Bürgermeister für den Frieden), das 8027 Städte und Gemeinden in 165 Ländern und Regionen rund um den Globus umfasst. Das Netzwerk breitete sich von Hiroshima aus. Sein Ziel ist es, zur Verwirklichung eines dauerhaften Weltfriedens beizutragen, indem die «Mayors» den Bewohnerinnen und Bewohnern ihrer Stadt oder Gemeinde die Dringlichkeit einer vollständigen und dauerhaften Abschaffung von Atomwaffen näherbringen und das Bewusstsein stärken für die Probleme der Welt wie Hunger, Armut, die Notlage von Flüchtlingen, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung.Erstmals eine Programmreihe erstelltDieses Jahr hat die Vorderländer Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Henry-Dunant-Museum erstmals eine Veranstaltungsreihe im Rahmen von «Mayors for Peace» organisiert. Andreas Ennulat, Vorstandsmitglied des Vereins Henry-Dunant-Museum, sowie Martin Engler, bis Ende Mai Gemeinderat von Heiden, haben ein Programm mit fünf Anlässen zusammengestellt. Heiden spannt dabei mit Lustenau zusammen: «In beiden Orten steht ein Friedenstisch des Ausserrhoder Künstlers H. R. Fricker», erklärt Andreas Ennulat. Zum Auftakt diskutierten am 5. Juli Heidens Gemeindepräsident Gallus Pfister und Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer zu Thema «Was heisst dieses Bekenntnis zum Frieden ganz konkret in den Gemeinden und Städten?». Am 8. Juli wurden anlässlich des Flaggentags von «Bürgermeister für den Frieden» die Fahnen gehisst. Der Flaggentag erinnert an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 8. Juli 1996, das besagt, dass Atomwaffen gegen internationales Recht und gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen.Am 1. August werden auf dem Henry-Dunant-Platz in Heiden die Teilnehmenden des zweiten Friedenslaufs Lustenau-Heiden empfangen. Wie 2020 nehmen die «laufenden Botschafter des Friedens», Michael Dorfstätter und Christoph Hohn vom Österreichischen Roten Kreuz, die 17 Kilometer lange Strecke unter die Füsse. Mit von der Partie sind Mitglieder des Turnvereins Heiden, welche die ganze Strecke oder eine Etappe mitlaufen. Bei der Badi Heiden wird sich eine grosse Gruppe von Kindern dem Friedenslauf anschliessen. «Es ist schön, dass wir im Rahmen der 1.-August-Feier auf dem Dunant-Platz empfangen werden», sagt Andreas Ennulat. Erwartet wird die Ankunft der Friedensläufer um ca. 18.30 Uhr. Ziel der Laufenden sei es, den Friedensgedanken in Bewegung zu halten und nicht müde zu werden im Einsatz dafür. Ennulat sagt: «Der Lauf könnte zur Tradition werden, und vielleicht machen künftig Laufende aus anderen Orten des Netzwerks mit.»Humanitäre Lebenswerke werden vorgestelltAm 2. August laden die Organisatoren am Kirchplatz 9 zur Montags-Plaza: «Appenzeller Friedens-Stationen.ch». Der Historiker Oliver Ittensohn und der Theologe Andreas Ennulat stellen die humanitären Lebenswerke von Jakob Künzler, Carl Lutz, Margrit Besmer und Willi Kobe, Paul Vogt, Gertrud Kurz, Catharina Sturzenegger, Theodosius Florentini, Carl Böckli und Henry Dunant vor. Gefragt wird nach der Zivilcourage zu ihrer Zeit und nach der Zivilcourage von heute. Türöffnung ist um 18.18 Uhr, die Veranstaltung beginnt dann um 19.19 Uhr. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet am 9. August um 10.30 Uhr im Henry-Dunant-Museum die Gedenkfeier an die Peace Bell aus Nagasaki in Erinnerung an die Opfer des Atombombenabwurfs vom 9. August 1945. Die Glocke ist eine von weltweit fünf Kopien jener Angelus-Glocke, welche die Bombardierung der japanischen Stadt fast schadlos überstanden hat. Sie läutet in Heiden seit 2010 jedes Jahr anlässlich der Gedenkfeier. Netzwerk im Bodenseeraum spannenAndreas Ennulat schwebt vor, mit den anderen «Mayor for Peace»-Orten des Bodenseeraums mittelfristig ein kleines Netzwerk zu spannen. Dazu zählen etwa Schaffhausen, Konstanz, Überlingen, Lindau und eine grosse Zahl Gemeinden im Vorarlbergischen.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.