22.06.2018

Ein Bad zum Lehrabschluss

Noch bevor die Ergebnisse der Lehrabschlussprüfungen vorliegen, wurde der Polygraf am letzten Arbeitstag gegautscht.

Wie es in der Druckbranche Tradition ist, werden die Lehrlinge nach Lehrabschluss von Arbeitskollegen gefangen, gefesselt und zum nächstgelegenen Brunnen gefahren, wo sie auf einen nassen Schwamm gesetzt, mit Wasser überschüttet und anschliessend ins Wasser geworfen werden. In diesem Jahr wurde bei Galledia in Berneck nur ein Lehrling gegautscht, nämlich Polygraf Fabio Pallecchi. Ursprünglich heisst es, dass die Lehrlinge von ihren Sünden in der Ausbildungszeit reingewaschen werden. Die Aufgabe des Lehrlings ist es, sich gegen die Packer, die ihn in den Brunnen werfen wollen, zu wehren. Dies versuchte Fabio Pal­lecchi auch. Trotz Fesseln um die Beine schlug er sich wacker, erreichte jedoch keine Befreiung. Nach dem offiziellen Startruf «Packt an!» des Gautschmeisters Stefan Van Houten packten die vier Mitarbeiter ihn an Händen und Füssen und warfen ihn in den Brunnen. Fabio Pallecchi schien es jedoch kaum zu stören, ins kalte Wasser zu tauchen. Mehr noch sah es ganz angenehm aus. Da trugen sicher das gute Wetter, die Unterstützung der Familie und die Freude über den bevorstehenden Abschluss bei. Nach dem Gautschen gehört es sich, dass der getaufte Polygraf seine Mitarbeiter zu einer Verpflegung einlädt. Gemeinsam genossen Familie, Mitarbeiter und der getaufte Polygraf eine Bratwurst vor der Galledia in Berneck. Obwohl Fabio Pallecchi seine Prüfungsergebnisse noch nicht erhalten hat, führten die Kollegen die Taufe erfolgreich durch. Carmen KaufmannHinweisWeitere Fotos gibt es online auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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