13.02.2019

Ein Bad im eiskalten Wasser

Während der Wintermonate treffen sich einige Mitarbeiter der Firma SFS einmal pro Woche zum gemeinsamen Schwimmen. Nicht etwa im Hallenbad, sondern im Alten Rhein beim Rohr.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi MiaraWarum die zwölf Winterschwimmer regelmässig nur mit Badehose und Kappe bekleidet ins drei Grad kalte Wasser steigen, können sie nicht beantworten. «Es soll gesund sein und es macht Spass», sagen sie einstimmig. Zwischen Oktober und März, je nach Wetterverhältnissen, treffen sie sich bei der Firma SFS und fahren gemeinsam zum Alten Rhein beim Rohr. In der Sporttasche das Badetuch und trockene Unterwäsche. Die Badehosen haben alle bereits an.Jetzt heisst es schnell ausziehen und langsam, aber ohne anzuhalten ins Wasser zu laufen. «Wer stehen bleibt, geht meistens nicht mehr weiter», sagt Markus Sieber. Gemeinsam mit Karl Loser hat er vor drei Jahren das Winterschwimmen ins Leben gerufen. Zuerst nur sie beide, später kamen immer mehr dazu. Sogar ihr CEO Jens Breu war schon dabei. «Eigentlich war es eine spontane Idee», sagt Markus Sieber. Sein Kollege Karl Loser habe ihm einen Zeitungsbericht über russische Silvesterschwimmer gezeigt, worauf er geantwortet habe, dass so was doch auch für sie etwas wäre. «Ich dachte, er lacht mich aus», sagt Markus Sieber. Doch Karl Loser wollte es wissen, und einmal zugesagt, wollte keiner der beiden sich eine Blösse geben. Mit dem Fahrrad fuhren sie zum Alten Rhein und machten die ersten Schwimmversuche. Zuerst nur einige Sekunden, dann immer länger. Heute können sie bis zu drei Minuten im Wasser bleiben und sogar schwimmen. Jeder der Teilnehmer bestimmt selbst, wann er wieder raus will. «Wenn es die Muskeln zusammenzieht und die Füsse schmerzen, muss man raus», sagt Anita Durot, eine der beiden Frauen, die sich ins eiskalte Wasser trauen. Nach dem Schwimmen treffen sich dann alle zum Mittagessen in der hauseigenen Kantine. Infobox:Durch die plötzlich eintretende Kühle wird der Körper einem starken Temperaturreiz ausgesetzt. Um den Körper warm zu halten, reagiert er, indem er schnellstmöglich Wärme produziert. Dabei weiten sich die Gefässe, die sich nach dem Temperatursturz kurzfristig zusammengezogen hatten. Die Konsequenz: Das Blut kann schneller zirkulieren, der Kreislauf stabilisiert sich. Regelmässiges Winterbaden soll das Immunsystem stärken und so vor Infekten schützen. Die verbesserte Durchblutung nach dem Bad, die für ein verstärktes Wärmegefühl sorgt, empfinden viele ausserdem als sehr angenehm. Darüber hinaus wird der Einsatz von Kälte mit einer körperlichen Leistungssteigerung in Verbindung gebracht. (kneipp)

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.