11.11.2018

Ein Auftritt, reif für Hollywood

So stilvoll und elegant zeigte sich die Musikgesellschaft zum ersten Mal. Im kleinen Schwarzen und im weissen Hemd lieferten die Mitglieder mitreissende Rhythmen und Melodien auf beachtlichem Niveau.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Hildegard BickelErwartungsvoll schaute das Publikum auf die Präsidentin Gabi Dietsche, die im Scheinwerfer­kegel zur Begrüssung des Unterhaltungsabends ansetzte. Doch das Mikrofon wollte nicht. Ohne zu zögern verzichtete sie auf technische Hilfe: «Ich habe ja eine laute Stimme.» Und eine gute Stimme, wie sie später bewies. Bevor nun die Stars zum Motto «Hollywood» aufspielten, öffnete sich der Vorhang für die Sternchen der Traumfabrik; die Jungtambouren der MGK.Die Kinder stellten sich konzentriert vor die grossen Trommeln und liessen ihre Schlegel mal laut, mal leise aufschlagen. Unter der Leitung von Michael Baumgartner beherrschten sie nicht nur rhythmische Tricks, sondern auch solche, die optisch wirkten. Singen können sie ebenfalls. Zusammen mit der Jungmusik haben sie dem 079-Hit von Lo und Leduc einen neuen Text verpasst: «1, 2, 3 hät sie gseit, sind ehr parat hät sie gseit».Die «Neue» dirigierte mit ErfolgKeine Frage, sie sind parat. Die Jungmusikanten trumpften mit Filmmusik aus «Harry Potter» und «Pirates of the Caribbean» auf. Dabei kam es zur Premiere von Adelina Graichen, die seit diesem Jahr den Kriessner Musiknachwuchs dirigiert. Wie die erst 20-jährige, in China geborene Frau auf der Bühne stand, machte Eindruck.Mit geradem Rücken und zackig geführtem Taktstock holte sie eine stolz machende Leistung aus den Kindern und Jugendlichen. Nebst den Blas- und Schlaginstrumenten war auch ein Akkordeon vertreten, welches das Ensemble vielfältig zum Tönen brachte. Nach einer Zugabe mit einem Lady-Gaga-Medley verabschiedeten sich die Jungmusik und Jungtambouren in ihren leuchtend gelben Emoji- T-Shirts und liessen die «Grossen» ihre Plätze einnehmen.Rasch war vergessen, dass das Publikum in einer Mehrzweckhalle auf Holzstühlen sitzt. Die MGK versprühte mit ihrem noblen Dresscode und der schlichten Deko eine Atmosphäre wie in einem Konzertsaal. Der Dirigent Norbert Frei liess die Aktiven mit «Hooray for Hollywood» loslegen und machte deutlich, dass dirigieren eine körperlich anstrengende Leistung ist. Schon nach dem ersten Stück glänzte der Schweiss auf seiner Stirn. Noch mehr aber strahlte Freude in seinem Gesicht. Mit seinen Leuten gelang es ihm zu zeigen, warum sich die MGK den zweiten Platz an den Rheintaler Kreismusiktagen sicherte. Die rund 60 Musikanten verstanden es, mit Gefühl und Temperament die Nuancen der Musikstücke auszuloten. Moderator Ronny Loher führte sympathisch durch das Programm und erzählte zur Auswahl der Filmmusik unterhaltsame Details.Kurz vor Schluss lief die MGK zur Hochform auf. Beim Stück «Typewriter» liess Pascal Hutter an einer alten Schreibmaschine die Finger über die Tasten fliegen. Was Tempo heisst, wissen auch die Tambouren. Stramm wie Soldaten standen sie in einer Reihe und wirbelten mit ihren Schlegeln über die Trommeln. Das Publikum staunte über ihre Schlagtechnik und klatschte ausgiebig. Einen besonderen Applaus erhielt die MGK beim Stück «Que sera, sera». Alexandra Frei sang das Lied im Duett mit Präsidentin Gabi Dietsche, deren Stimme erneut zur Geltung kam, diesmal mit einem funktionstüchtigen Mikrofon.HinweisMehr Fotos auf rheintaler.ch unter «Bilderstrecken».

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