Ein Abschied mit Musik

Man könnte glauben, es fiele dem Musikverein Konkordia Au schwer, von der alten Uniform Abschied zu nehmen. Die Uniformrückgabe wurde im Rahmen der Musikunterhaltung am Samstagabend förmlich zelebriert. Als bereits nach dem ersten musikalischen Stück, dem «Bundesrat Gnägi Marsch», der als Uniformwart agierende Moderator Norbert Wick die Hüte einsammelte, spekulierten bereits die Ersten, wie lange es dauern würde, bis die Musikantinnen und Musikanten hüllenlos vor dem Publikum stehen.So weit kam es aber doch nicht. Dass ein Musikverein in Unterwäsche mit «Latin Pop Special» aufspielt, erlebt man auch nicht alle Tage. Bis dann vergingen aber noch drei Stunden bester musikalischen Unterhaltung, gespickt mit vielen theatralischen Szenen. Unter der Leitung von Katja Weber entführte der Musikverein Konkordia die Zuhörer ins «Weisse Rössl» und verabschiedete sich mit «Tower of Power Greatest Hits» vorerst einmal ohne Hut und Jacke in eine kurze Pause.Rückblick auf die 22 Jahre alte blaue UniformBevor die Jüngsten des Musikvereins ihr Können dem Publikum präsentieren konnten, wandte sich die Präsidentin Claudia Bleisch an die Zuschauerschaft. Sie erinnerte an die schwere Zeit während der Pandemie. Viele Proben und Anlässe hätten abgesagt werden müssen. Umso mehr freute sie sich, dass auch nach zwei Jahren Abstinenz, das Publikum dem Verein treu geblieben sei und zahlreich zur Musikunterhaltung erschien. Der Rückblick auf die 22 Jahre alte blaue Uniform sei mit vie-len Erinnerungen verbunden, über die die Musikantinnen und Musikanten selbst zwischen den einzelnen Musikstücken berichten würden, so Bleisch. Wie die neue Uniform aussehen wird, wurde am Samstagabend nicht verraten. Dieses Geheimnis will der Musikverein Konkordia Au im Rahmen der Kreismusiktage lüften.Der Nachwuchs begeisterte das PublikumDann gab die Präsidentin die Bühne frei für den Auer Nachwuchs. Mit vier Musikstücken, «Star Wars», «Russia», «Party Rock Anthem» und Short Cuts», zeigten die Jüngsten von Popkorn ihr Können. Die Freude am Musizieren war nicht zu übersehen. Die Dirigentin Sonja Reinthaler übte mit ihnen sogar kleine Showeinlagen ein. Das Publikum forderte eine Zugabe, die gern gegeben wurde.Die Jugendmusik Au-Berneck-Heerbrugg liess sich für ihren Programmteil ein richtiges Drehbuch einfallen. Natürlich drehte sich auch bei ihr alles um die alte, vor allem auch die neue Uniform. Es wurde spekuliert, wie die Uniform wohl aussehen könnte. Musikalisch bewiesen die Jungmusikanten, dass sie nicht nur ihre Instrumente perfekt beherrschen, sondern auch gute Stimmen haben. Beim Musikstück «Monster», sangen alle tatkräftig mit. Unter der Leitung von Martin Degasper gaben sie drei weitere Musikstücke zum Besten: «Sweet but Psycho», «Gangnam Style» und «Game of Thrones». Natürlich durften auch die Jungmusikanten nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen.Dann ging es Schlag auf Schlag. Nach dem ersten Musikstück «The Love Boat» wurden die Gilets eingezogen, nach dem «Egerländer Tonorhorn Rag» die Schuhe, zum wunderschönen Lied «Für immer uf di» kamen die Hemden dran, «Suite from The Greatest Showman» wurde barfuss und im Unterhemd gespielt und bevor das letzte Musikstück an die Reihe kam, zog der Uniformwart alle Hosen ein.Dem Publikum bot sich ein einmaliges Bild. Dass eine Musikformation den «Latin Pop Special» in Unterwäsche zum Besten gibt, hatte wohl noch niemand gesehen. Das Publikum tobte und gab sich mit einer Zugabe nicht zufrieden. Mit «Don’t Stop Me Now» und der «Katharina Polka» wurden schliesslich die mutigen Musikantinnen und Musikanten in den wohlverdienten Feierabend entlassen.