Benjamin SchmidZum fünften Mal startete diesen Frühling die Crazy Adventure Trophy (CATrophy) auf eine Rundreise quer durch Europa. Gestartet sind 47 Teams aus der ganzen Schweiz – mit den «Wullasöck» auch ein Team aus dem Rheintal. Mit dabei waren Luca Paradisi aus Staad, Samuel Haas und Luca Carcione aus Lüchingen sowie Maximilian Bräckle aus Berneck. Nachdem Maximilian im letzten Jahr von der CATrophy gelesen und die Rallye mitverfolgt hatte, erzählte er seinen Kollegen davon. Alle waren begeistert. Aus Neugierde und der Lust heraus, Ferien einmal anders zu verbringen, meldeten sie sich an. «Oberstes Ziel der Trophy war es, Spass zu haben und den Zielort mit einem mindestens 20-jährigen Auto unversehrt zu erreichen», sagt Haas. «Ausserdem gab es unterwegs über 260 Aufgaben, die auf freiwilliger Basis zu bewältigen waren», fügt Paradisi an. Beispielsweise mussten verschiedene Orte oder Denkmäler fotografiert, mitten in einem Kreisel grilliert, in einem Einkaufszentrum ein «Harlem Shake» aufgenommen oder aber andere Teams mit Frischhaltefolie sabotiert werden.Eine Odyssee nach TrojaDie Strecke führte die Abenteurer dieses Jahr über die Balkanstaaten nach Griechenland, mit Zwischenstationen in Athen und der archäologischen Stätte Sparta. Später führte die Route durch die Türkei zum sagenumwobenen Troja und dem Unesco-Welterbe, den Felsbauten von Kappadokien. Via Bulgarien, Ungarn und Österreich führte die Rallye die Teams zurück in die Schweiz. Die Strecke hat nicht nur den Fahrern, sondern vor allem auch den älteren Vehikeln alles abverlangt. «Eine der grössten Herausforderungen war unsere Panne in der Türkei, als sich der Krümmer auf der Autobahn verabschiedete», sagt Carcione. Mit Hilfe von anderen Teams wurde das Auto in einer Nachtaktion wieder in Stand gebracht. «Die anschliessende Fahrt nach Side war für uns alle eine Tortur», ergänzt Bräckle. Insgesamt haben sie in 16 Tagen rund 8500 Kilometer zurückgelegt und dabei 14 Länder durchquert. Die Teams durften kein GPS verwenden, sondern mussten sich mit herkömmlichem Kartenmaterial zurechtfinden, ausserdem galt es, Autobahnen mehrheitlich zu vermeiden. «Nur 20 bis 25 Prozent der Strecke führten über Autobahnen», sagt Haas. Eine Bedingung, um überhaupt starten zu dürfen, war, ein verrückt dekoriertes Rallye-Fahrzeug, ein ausgefallener Teamname sowie passende Verkleidung und weitere aberwitzige Gadgets. Dass die Rheintaler diese Aufgabe erfüllt hatten, haben sie bereits vor dem Start feststellen müssen. «Unser Fahrzeug ist offensichtlich einem Streifenwagen aufgefallen. Allerdings liessen uns die Polizisten nach zwei, drei Rückbauten am Auto weiterziehen», sagt Carcione. Merkwürdiges sahen sie in der Türkei: Dort standen an den Strassenrändern Fake-Polizeiautos aus Karton oder Ähnlichem, die sogar mit einem Blaulicht bestückt waren. «Wahrscheinlich sollte damit dem zu schnell Fahren vorgebeugt werden», fügt Bräckle an. In kurzer Zeit viel erlebtTrotz dieser skurrilen Begegnungen bleiben viele Erlebnisse unvergessen: Die gemeinsamen Abende, die Fahrten über schöne und teils abenteuerliche Strassen, die beeindruckenden Landschaften und die äusserst freundlichen Menschen in den ver- schiedenen Ländern. «Wir haben in kurzer Zeit unglaublich viel erlebt», sagt Paradisi und Haas fügt an: «Die Reise war anstrengend, aber die positiven Eindrücke überwiegen klar.» Gut möglich, dass das Team Wullasöck auch an der CATrophy 2019 am Start stehen wird.