25.09.2022

Ein 3:1-Erfolg für die Spätstarter von der Rheininsel

Der FC Diepoldsau-Schmitter hat im Drittliga-Derby den FC Rebstein nach Startschwierigkeiten mit 3:1 besiegt.

Von Johannes Thoma
aktualisiert am 02.11.2022
War es die Vorfreude auf das nach dem Spiel stattfindende Oktoberfest oder hatte man den so schlecht in die Saison gestarteten Gegner unterschätzt? Im Derby gegen Rebstein gelang den Gastgebern vom FC Diepoldsau-Schmitter in den ersten 20 Minuten jedenfalls so gut wie nichts. Trotzdem hiess es am Ende 3:1 (3:1) für Diepoldsau. Und das war wieder einmal Ogün Hot zu verdanken.Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Gäste sich erste Möglichkeiten erspielten. Nach sechs Minuten schoss Philip Baumgartner nach einer Hereingabe des besten Rebsteiners, Simon Schranz, aus wenigen Metern aus vollem Lauf über das Tor. Sekunden später folgte eine Kopie des Angriffs über rechts: Nach einem langen Ball von Valentino Tomasic versuchte es Schranz diesmal auf eigene Faust und wurstelte sich durch zum Führungstor.Ein Schlüssel zum späteren Erfolg der Gastgeber war sicher, dass Kimi Metzler im Lauf der Partie Schranz immer besser in den Griff bekam. Ganz ausschalten konnte er ihn aber nicht; die Nummer 7 des FCR wurde wohl öfter gefoult als der ganze Rest seiner Mannschaft.Überraschender Ausgleich, und Diepoldsau legt nachDiepoldsau wurde nach dem 0:1 noch nervöser, konnte sich nur mit langen Bällen befreien. Rebstein dominierte; erst nach 20 Minuten folgten erste Diepoldsauer Annäherungsversuche auf das Tor von Dominik Roth.Der Ausgleich fiel trotzdem überraschend: Ogün Hot, obwohl weithin bekannt für seine Torjägerqualitäten, stand nach einer Ecke völlig frei und traf zum 1:1. Sein Kopfball aus acht Metern brachte Diepoldsau zurück ins Spiel; kurz darauf traf Hot mit dem Fuss, als Publikum und Spieler auf einen Elfmeterpfiff gewartet hatten – der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.[caption_left: Diepoldsaus Ivan Ivic (rechts) entwischt Valentino Tomasic.]Die Partie verlief fortan ausgeglichen, doch ein Tor gelang nur noch den Gastgebern. Nach einer schönen Kombination vollendete Aldo Giani kurz vor der Halbzeit zum 3:1. Die zweite Hälfte begannen die Diepoldsauer hellwach und hatten gegen munter mitspielende Gäste zunächst bessere Chancen. Die beste hatte – na klar – Hot, der den Angriff mit einem geschickten Pass selbst eingeleitet hatte und mit einem herrlichen Schlenzer an der Latte scheiterte. Er hätte so seine starke Leistung gekrönt, die aber dadurch getrübt wurde, dass er sich ab und zu eine Auszeit gönnte.Rebstein wechselt zahlreiche Junge einJe länger das sehr faire und vom taubstummen Tuncay Niederberger ausgezeichnet geleitete Spiel dauerte, desto jünger wurden die Gäste, die mit zwei 16- und einem 17-Jährigen frischen Wind brachten. Auffällig abgeklärt und mit beeindruckender Übersicht gesegnet, kurbelte der eingewechselte Alessandro Gottscher das Spiel der Gäste an. Diese vergaben noch einige Torgelegenheiten gegen Diepoldsau, das es zum Ende hin ruhiger angehen liess.Der 17-jährige Timo Ruppanner erarbeitete sich zwei gute Chancen, doch ein weiteres Tor für die Gäste gelang auch ihm nicht. Wieder einmal hatte Rebstein über weite Strecken gut gespielt, 90 Minuten gekämpft - aber die Punkte dem Gegner überlassen. Die Gastgeber indes sind weiterhin vorne dabei und feierten den Derbysieg mit Bier und Schweinshaxn beim Oktoberfest auf dem Vereinsgelände.Nachgefragt«Beim 1:1 waren wir nicht präsent»Den Start in die Saison hatte sich Rebsteins neuer, junger Trainer Ralph Heeb sicher anders vorgestellt. Nach fünf Spielen hat seine Mannschaft lediglich vier Punkte auf dem Konto, das Derby gegen Diepoldsau ging verloren. Ein kurzes Gespräch mit ihm über die Gründe für die Ergebniskrise.Gut gespielt, gut gekämpft, trotzdem verloren. Was müssen Sie Ihrer Mannschaft vorwerfen?Ralph Heeb: Dass wir nach unserer Führung aufgehört haben, Fussball zu spielen. Der Gegner war in den ersten Minuten im Tiefschlaf, da hätten wir mehr machen können. Beim Kopfballtor von Hot (dem 1:1, Anm. d. Red.) waren wir nicht präsent.War das Spiel symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf?Ja, absolut. Wir spielen wirklich gut, kämpfen bis zur letzten Minute, sind mindestens ebenbürtig, belohnen uns dafür aber nicht. Der Mannschaft kann man eigentlich keinen Vorwurf machen, ausser vielleicht, dass wir zu viele Chancen brauchen. Was stimmt Sie im Hinblick auf das nächste Spiel gegen Tabellenführer Buchs zuversichtlich?Da haben wir nichts zu verlieren, das wird ein interessantes Spiel. Optimistisch stimmt mich in erster Linie unsere Ersatzbank. Das Durchschnittsalter lag heute bei 18,4 Jahren. Die Jungen brauchen noch etwas Zeit, die geben wir ihnen.

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