Im luzernischen Escholzmatt fand am letzten Wochenende die siebte und letzte Veranstaltung der SAM-Motocross-Saison 2024 statt. Die Strecke war nach starkem Regen am Vortag alles andere als einfach befahrbar; der Untergrund zeigte sich weich und rutschig, zudem wehte ein heftiger kalter Wind.
Dennoch glänzte der 17-jährige Lorin Untersander einmal mehr, indem er in beiden Rennläufen den dritten Rang herausfuhr. Mit etwas mehr Glück wäre sogar eine noch bessere Klassierung drin gelegen – der Rüthner zeigte im ersten Lauf nach seinem Sturz aber auch eine tolle Moral und kämpfte sich dank starker Aufholjagd von Platz fünf auf Rang drei und so auf das Podest zurück.
Im zweiten Lauf holte das Rheintaler Motocrosstalent den Holeshot: Beim Scheitelpunkt der ersten Kurve war er Erster, womit er das Feld für einige Zeit sogar anführte. Untersander erwischte nach der Rennmitte jedoch zwei-, dreimal eine etwas schlechtere Linie, weshalb er auf den dritten Rang zurückfiel. So belegte der jüngste Rheintaler SAM-Teilnehmer zweimal den dritten Rang. Diesen Platz erreichte er auch in der Tageswertung. Damit sicherte sich Lorin Untersander nach sieben Veranstaltungen mit 14 Rennen in der Gesamtwertung der Kategorie Newcomer den zweiten Rang und den inoffiziellen Titel des Vizemeisters.
Rennen fährt er, seit er neunjährig ist
Lorin Untersander ist der jüngste und zugleich erfolgreichste Rheintaler Motocrosspilot. Er befindet sich zurzeit im zweiten Lehrjahr in seiner Ausbildung als Schreiner bei Alpiger Holzbau in Sennwald. Schon mit neun Jahren begann er, Rennen zu fahren. Dabei ist es bis heute geblieben, wobei er auf Unterstützung aus der Familie zählen darf. Er sagt:
Mein Vater Thomas fährt mich und das Motorrad an die Rennen – ich darf mit 17 Jahren ja noch nicht Auto fahren. Mein Vater ist aber auch mein Mechaniker und Coach. Und an den nahe liegenden Rennen wie etwa am Motocross in Oberriet ist jeweils meine ganze Familie dabei.
Der Rüthner fährt ein Zweitakt-Fantic 125. Diese Motorräder wurden anfänglich in Barzago in der Lombardei produziert und waren für den amerikanischen Markt bestimmt. Im Trial war die Marke dreimal Weltmeisterin. Fantic wird als Abkürzung für «fantastic», also «fantastisch», gross geschrieben. Es ist ein Begriff, der auch Lorin Untersanders Saisonabschluss als Vizemeister sehr treffend beschreibt. Nun möchte der 17-Jährige in die Schweizer Swissmoto-Meisterschaft der Junioren 125 aufsteigen. Er will dort nächste Saison auf einer neuen Fantic angreifen.