320 Zuschauer standen rund um den Kunstrasen auf dem charmanten Kreuzlinger Hafenareal. Angereist war auch viel Rheintaler Fussballprominenz, denn es ging im letzten Spiel der Hinrunde darum, wer Wintermeister wird. Weil das Spiel 1:1 ausging, jubelte nach diesem Nachtragsspiel keines der zwei Teams: Der Wintermeister heisst Weesen, ist punktgleich mit Widnau, bezüglich Strafpunkten aber viel besser. Kreuzlingen hat einen Punkt weniger, dahinter folgen fünf weitere Teams in Schlagdistanz mit dem Spitzenduo.Das 1:1 in Kreuzlingen war gerecht. Hatte Widnau vor der Pause mehr vom Spiel, waren es danach die Gastgeber. Unzählige Chancen gab es nicht, aber es war ein Spitzenspiel auf sehr hohem Niveau. Und es steht für die starke Herbstrunde des FC Widnau. Dafür, dass er immer noch ungeschlagen ist – auch der Aufstiegskandidat Nummer 1 konnte die Rheintaler auf eigenem Platz nicht schlagen. Dann dafür, dass Widnau die beste Abwehr der Liga hat und dem besten Sturm nur ein Tor zugestand – aber auch dafür, dass Widnau nicht zu viele Tore schiesst.Zur Nummer eins fehlt sehr, sehr wenigSchliesslich steht das 1:1 dafür, dass die Lüchinger-Elf in diesem Herbst etwas oft unentschieden gespielt hat. Deshalb belegt der FCW den zweiten Rang und ist nicht Wintermeister. Zur absoluten Spitze fehlt nur sehr, sehr wenig – da und dort war es vielleicht sogar nur etwas Glück, betrachtet man die Unentschieden. Und das ist ein «Das Haar in der Suppe suchen» auf sehr hohem Niveau.In Kreuzlingen fehlten dem FC Widnau mehrere Leistungsträger, die zentrale Achse war jedoch da. Und Ilija Kovacic, Ilija Ivic, Daniel Lässer, Ceyhun Tüccar und Noah Thönig zeigten auch in der Grenzstadt, weshalb sie diese Achse bilden. So viel Qualität hatte Widnau schon lange nicht mehr im Kader.Frühe Führung, frühes 1:1, dann keine Tore mehrNoah Thönig brachte die Gäste in der dritten Minute nach unübersichtlicher Situation in Minute drei 1:0 in Führung. Acht Minuten danach fiel das 1:1, der Kreuzlinger Topstürmer Stojan Miljic traf per sattem Schuss aus 16 Metern. Widnau behielt jedoch das Heft in der Hand und zeigte eine gute Leistung. Auch Chancen gab es; mal mehr, mal weniger zwingende. Doch Lässer, Noah Thönig sowie Diego Liechti scheiterten alle. Widnau schlug aus der ersten Halbzeit zu wenig Kapital.Nach der Pause kamen die Kreuzlinger auf und zeigten, warum sie in der Tabelle auch weit vorne stehen. Sie erarbeiteten sich einige Chancen, trafen jedoch auch nicht mehr. Dem Tor sehr nahe kam auch der FC Widnau nochmals: Lars Ivanusa traf mit einem frechen Heber aus 45 Metern die Latte. So blieb es beim gerechten Remis. Für Widnau steht nun noch das Cup-Auswärtsspiel bei den Blue Stars (Samstag, 16 Uhr) an.