Bis ins Jahr 2016 präsidierte Alexander Bartl die Kreispartei der FDP. Bis zu seiner Abwahl im Frühling vertrat er das Rheintal im Kantonsrat. Nun möchte er sich politisch für seine Wohngemeinde Widnau engagieren. Er kandidiert an den Erneuerungswahlen als Gemeinderat der Einheitsgemeinde.Das wäre nicht aussergewöhnlich, träte nicht gleichzeitig seine Frau Désirée Bartl als Bisherige für den Schulrat an. Beide Ehepartner sehen kein Problem oder mögliche Interessenskonflikte in der doppelten Kandidatur. «Ich bin es aus meiner Tätigkeit als Anwalt gewohnt, zu Hause nichts über meine Arbeit zu erzählen», sagt Alexander Bartl. Seine Frau erzähle ihm auch nichts aus dem Schulrat. «Dazu haben wir weder Zeit noch Lust.»In den acht Jahren ihrer Tätigkeit als Schulrätin hat Désirée Bartl nur wenige bis keine Berührungspunkte mit dem Gemeinderat gehabt. Sie ist sich dennoch nicht sicher gewesen, ob sie und ihr Mann in zwei verschiedenen Räten der Einheitsgemeinde vertreten sein dürfen. Damit die rechtliche Frage nicht erst nach der Wahl oder im Wahlkampf zu Tage treten sollte, hat sich der Anwalt beim Kanton abgesichert. «Wir haben es schriftlich», sagt Désirée Bartl. «Vom Amt für Gemeinden haben wir die Auskunft bekommen, dass es keine Probleme gibt.» Bei gewissen Geschäften könnte es nötig werden, dass jemand in den Ausstand tritt. «Das liegt nicht daran, dass wir Mann und Frau sind, sondern dass allenfalls der Gemeinderat über Themen befindet, die den Schulrat betreffen – genau wie auch der Architekt in den Ausstand treten muss, wenn es um bauliche Themen geht, die seine Arbeit betreffen.»«Im Gemeinderat sollte es um Kompetenz gehen. Ich würde mich freuen, mich dort gut einbringen zu können», sagt Alexander Bartl. «Ein bisheriger Gemeinderat hatte mich angefragt, ob ich kandidieren möchte. Auch im direkten Gespräch mit einzelnen Gemeinderäten seien ihm keine Bedenken zugetragen worden. Ebenso hat sich gegenüber Désirée Bartl noch niemand kritisch geäussert.