«Drehen Sie Ihre Stühle Richtung Bühne, damit sie keinen steifen Nacken bekommen.» Die Ansage aus dem Lautsprecher im Widebaumsaal weckt die Aufmerksamkeit. Nachdem sich der Vorhang geöffnet hat, blicken die Zuschauer in zwei nebeneinanderliegende Büros.Links ist das Eheanbahnungsinstitut mit Sonja Rupp (Susi Miara) am Telefon. Rechts telefoniert Bernhard Frei (Bruno Zahnd) im Eheverhinderungsinstitut. Zwei Agenten, die ihre Klienten beraten. Diese erste Szene des Lustspiels «Drum prüfe, wer sich ewig windet» von Hans Schimmel lässt erahnen: Hier will jemand heiraten. Der Auserwählte aber setzt alles daran, es nicht so weit kommen zu lassen.Heiratswillige und heiratsscheue CharaktereBis die Zuschauer erfahren, welcher Klient am Ende ein Erfolgshonorar zahlen darf, gibt es in beiden Büros noch reichlich Verwirrung. Denn es bleibt nicht bei einem Paar, bei dem sich jemand windet und die eheliche Bindung vermeiden will: Der auf einen Rollator gestützte Albert Metzler (Daniel Jossi) hat sich in seinem Single-Dasein eingerichtet und will Unterstützung, um Anna Meises (Silvia Graf) Annäherung abzuwehren. Der Unglücksrabe Kevin Reich (Jan Miara) verzweifelt schier an seinem Unvermögen, bei Marion Köppel (Anita Durot) zu landen. Er mischt sich im Vermittlungsbüro unter Anna Meise und Judith Spitz (Susan Gerhäuser) und vollendet das Chaos. Dann ist da noch Ueli Meier (Philipp Luchsinger). Er lebt keusch und abstinent. Weil er es bleiben will, nimmt er Bruno Freis Dienste in Anspruch. Es trägt nicht unbedingt dazu bei, seine Hemmungen zu überwinden, dass er dort auf Marion Köppel trifft. Ausserdem mischen die Steuerbeamtin Marianne Spirig (Nicole Köppel) und die Putzfrau Martha Schmitter (Nadja Mauro) immer wieder ungefragt im Geschehen mit. «Verdammt i lieb di» – die Mundartversion des berühmten Schlagers hat Nico Arn speziell für das Dorftheater aufgenommen. Es ertönt jedes Mal aus dem Lautsprecher, wenn sich der Vorhang nach einem Akt schliesst – ein passender Ausdruck des Widersprüchlichen.Seminare mit vertauschten RollenSonja Rupp und Bernhard Frei bereiten ihre Klienten auf das nächste Treffen vor. In den parallelen Seminaren schlüpfen sie in die Rolle des anderen Geschlechts und erklären die Taktik. Albert Mecker setzt eine der vielen Pointen: «Wir könnten Geld sparen, wenn wir die Frauen davon überzeugen, dass Sonderangebote auch Geld kosten.»Nach der Vorpremiere vor Neumitgliedern der Raiffeisenbank Mittelrheintal und der Premiere am Freitagabend gibt es weitere Aufführungen im «Metropol»: Samstag, 3. März, 19.30 Uhr; Sonntag, 4. März, 16.30 Uhr; Donnerstag, 8. März, 19.30 Uhr; Freitag, 9. März, 19.30 Uhr. Derniere ist am Samstag, 10. März, um 19.30 Uhr. Informationen im Internet unter www.dorftheater.ch.Mehr Bilder von der Vorpremiere auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.