18.12.2018

Eggers Ersatz wird Eugster sein

Im Frühling wird sich Mike Egger auf Toni Brunners Stuhl im Nationalratssaal setzen. Daraus ergibt sich auch ein Wechsel im Kantonsrat: Erster Ersatz für Mike Egger wäre Herbert Huser. Doch der verzichtet. Zum Zug kommt damit der Altstätter Thomas Eugster.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Max TinnerToni Brunners Rücktritt aus dem Nationalrat macht Mike Egger den Weg nach Bern frei. Er ist nach den letzten Nationalratswahlen von 2015 erster Ersatz auf der SVP-Liste. Mit Eggers Wechsel nach Bern wird freilich auch sein Stuhl im Kantonsrat neu zu besetzen sein.Dies böte einem SVP-Schwergewicht Gelegenheit zu einem politischen Comeback. Erster Ersatz auf der Rheintaler SVP-Liste ist nämlich Herbert Huser. Der damalige SVP-Kantonalparteipräsident hatte 2016 die Wiederwahl in den Kantonsrat denkbar knapp verpasst: Er hatte exakt gleich viele Stimmen bekommen wie Markus Wüst. Das Los musste entscheiden. Wüst hatte mehr Glück als Huser. Gleichzeitig verlor er auch die Wahl in den Regierungsrat, für den er ebenfalls kandidiert hatte. Zuvor war er während des Wahlkampfes wegen seines angeblich fragwürdigen Geschäftsgebarens als Architekt unter Beschuss geraten.Huser: «Mein Rücktritt war endgültig»Herbert Huser zog seine Konsequenzen aus der doppelten Wahlniederlage und zog sich aus der Politik zurück. Dabei bleibt es auch: «Mein Rücktritt war endgültig – es wird kein Comeback geben», antwortet er per E-Mail auf die Frage, ob er an Eggers Stelle in den Kantonsrat zurückkehren wird. «Es gibt auch ein Leben nach der Politik», fügt Huser an, und dieses gefällt dem mittlerweile 61-Jährigen offenbar gut. Was nicht heisst, dass er die St. Galler Politik nicht weiter verfolgen würde. Gerade angesichts der erneuten Diskussion um die Zukunft der Landspitäler fühlt sich Huser bestätigt. Kurz vor seiner Abwahl war er noch wegen seines Vorschlags, die Spitäler Altstätten und Grabs durch einen Neubau auf der grünen Wiese zu setzen, sowohl belächelt als auch angefeindet worden.Eugster freut sich auf seine neue AufgabeMit Husers Verzicht wird der Weg frei für Thomas Eugster, der bei den letzten Kantonsratwahlen auf der SVP-Liste nach Huser am meisten Stimmen bekommen hatte. Der Altstätter SVP-Ortsparteipräsident und Vizepräsident des Oberstufenschulrats Altstätten-Eichberg will denn die Gelegenheit auch nutzen, wie er sagt. Er freue sich, Eggers Nachfolge antreten zu dürfen.Offiziell ist Mike Eggers Rücktritt aus dem Kantonsrat zwar noch nicht. Theoretisch könnte er zwar Toni Brunners Sitz im Nationalrat übernehmen und dennoch Kantonsrat bleiben. Dies hätte zur Folge, dass sich Egger mehr Zeit für die Politik nehmen müsste als fast jeder andere Milizpolitiker. Weil die Sessionen in Bern und in St. Gallen sich teils überschneiden, würde er zudem zwangsläufig zeitweise am einen oder am anderen Ort fehlen. Und dies läuft Egger zuwider, wie er betont. «Wir Mandatsträger haben von den Wählerinnen und Wähler einen klaren Auftrag erhalten, nämlich sie bei politischen Fragen im Parlament zu vertreten – da haben Abwesenheiten keinen Platz», betont er.Wechsel im Kantonsrat erst auf die Aprilsession hinWeil der Nationalrat das nächste Mal erst nach dem Kantonsrat tagen wird, will Egger erst auf Ende Februarsession aus dem Kantonsrat zurücktreten. Es stünden auch noch einige Geschäfte an, die ihm wichtig seien und die er innerhalb seiner Fraktion noch begleiten möchte. «Ich will mich bis zur letzten Minute im Kantonsrat für die Anliegen der St. Galler Bevölkerung einsetzen und mich für sie stark machen», sagt Egger. Dasselbe gelte natürlich auch für seine Zeit danach im Nationalrat. Thomas Eugsters Amtsantritt als Kantonsrat fällt damit auf die Aprilsession.

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