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Fussball – so eine alte, abgedroschene Weisheit – ist ein Spiel, in dem nicht immer die bessere Mannschaft gewinnt. Montlingen gegen Au-Berneck gehört in diese Kategorie. «So ein Spiel darf man nie verlieren», sagte Au-Bernecks Co-Trainer Kevin Jung nach dem Schlusspfiff.
Damit hat er das Derby in sieben Worten treffend zusammengefasst. Über weite Strecken waren die Gäste besser, scheiterten aber immer wieder an der kompakten Montlinger Abwehr. Ein anderer Grund für die Niederlage war der Umgang mit den eigenen Chancen, die bis auf eine alle ungenutzt blieben. «Wir stellen uns im Sechzehner einfach zu umständlich an», sagte Jung.
Zwei Chancen für den FC Montlingen – zwei Tore
Fast schon lehrbuchmässige Effizienz legte dagegen Montlingen an den Tag. In der ersten Hälfte schossen die Hausherren zweimal auf das Auer Tor. Einmal war es Fabio Wörnhard und das andere Mal Fitim Ramadani – und beide trafen. «Das war glücklich», sagte Coach Giuseppe Castrovinci; ihm war die Erleichterung anzumerken. Der FC Au-Berneck, angetrieben vom unermüdlich kämpfenden Daniele Varano, setzte sich in der Montlinger Hälfte fest. Die Abwehr der Hausherren, aus der Fabio Wörnhard, Captain Manuel Bont und Torhüter Fabian Lüchinger herausragten, machte jedoch alle Abschlussversuche der Gäste zunichte.
Nach sechs Minuten hatte Zivic die erste Möglichkeit, Lüchinger parierte seinen Schuss sicher. Nach 21 Minuten reklamierte Au-Berneck einen Penalty. Florian Haltiner hatte den durchgebrochenen Stürmer Flamur Bojaxhi gestoppt, dieser kam zu Fall, doch Schiedsrichter Imfeld liess weiterlaufen. Nur eine Minute später scheiterte Ardit Vezaj in aussichtsreicher Position an Lüchinger. «Jungs, so eini müend mer macha!», riefen sich die Auer Offensivkräfte zu.
Wer die Tore nicht macht – so geht eine andere abgedroschene Fussballerweisheit – der bekommt sie. Beim Gegenstoss liess Wörnhard Au-Berneck-Torhüter Fabio Staudacher keine Abwehrmöglichkeit und erzielte das 1:0. Am Spielverlauf änderte sich aber nichts. Au-Berneck machte weiter Tempo und Spiel, Montlingens Verteidigung hielt dagegen. Kurz vor der Pause gelang Fitim Ramadani, der einen Abpraller von Staudacher zum 2:0 in den Netzhimmel drosch, dann aber der schmeichelhafte Ausbau der Führung.
Daniele Varano bringt Au-Berneck zurück
Ardit Vezaj hatte danach in der zweiten Hälfte die erste Chance, die Torhüter Lüchinger aber erneut sicher parierte. Er zeichnete sich auch bei einem Distanz-Geschoss von Giovanny Popescu aus.
Nach einer Stunde schaffte es Daniele Varano dann aber doch, seiner Mannschaft die Hoffnung zurückzugeben. Gegen seinen Schuss ins lange Eck blieb Lüchinger chancenlos. Noch war über eine halbe Stunde zu spielen und man rechnete damit, dass Au-Berneck nun noch mehr Druck machen würde. Doch das temporeiche Spiel hatte Kraft gekostet. Nico Varano hatte kurz nach seiner Einwechslung das 2:2 auf dem Fuss, aber dieser Ball wollte nicht ins Ziel.
Dann hätte Montlingen noch höher gewinnen können. Tarik Öztürk mit einem Abpraller, der am Pfosten landete und Noah Frick mit einem Schuss, den Staudacher per Glanzparade abwehrte, hatten gute Chancen. Die zuvor so mustergültige Effizienz stand den Kolbensteinern aber nicht mehr zur Seite.
2. Liga, Gruppe 1
Montlingen – Au-Berneck 2:1 (2:0)
Kolbenstein – 320 Zuschauer – SR: Imfeld; Feldmann, Nuredini.
Tore: 23. Wörnhard 1:0, 44. Ramadani 2:0, 60. D. Varano 2:1.
Montlingen: F. Lüchinger; Wörnhard, Bont, Haltiner, Meier; S. Lüchinger; Wüst (55. N. Frick), Caglar (81. Baumgartner), N. Lüchinger (84. Malacrida), Ramadani (63. Öztürk); Istrefi.
Au-Berneck: Staudacher; F. Dierauer, S. Vezaj, Popescu, Marino; D. Varano, T. Dierauer (79. Lufi), Zivic, Lakna (66. N. Varano), A. Vezaj (69. G. Lamorte); Bojaxhi.
Gelbe Karten: 31. Ramadani, 38. N. Lüchinger, 56. Meier, 85. Popescu.
Weitere Ergebnisse: Winkeln – St.Margrethen 15:0, Altstätten – Vaduz II 3:3, Uzwil II – Ems 2:1, Abtwil-Engelburg 4:0, Mels – Flawil 0:4.
Rangliste: 1. Vaduz II 12/26, 2. Abtwil-Engelburg 13/26, 3. Winkeln 13/25, 4. Altstätten 13/23, 5. Ems 13/23, 6. Flawil 13/20, 7. Montlingen 12/19, 8. Au-Berneck 13/17, 9. Uzwil II 13/14, 10. Mels 13/13, 11. Herisau 13/8, 12. St.Margrethen 13/4.
