Im Mittelpunkt der Geschichte steht Riva, eine gefeierte Athletin einer futuristischen Extremsportart: dem Hochhausspringen. Einst von Ruhm und Reichtum umgeben, weigert sich Riva plötzlich, weiterzumachen. In der leistungsorientierten und lückenlos überwachten Gesellschaft, die Lucadou entwirft, ist solch ein Ausstieg jedoch nicht vorgesehen. Ein Unternehmen wird engagiert, um Riva wieder «auf Spur» zu bringen – durch digitale Diagnosen und Fernüberwachung, die selbst vor ihren privaten Räumen nicht Halt macht, wird sie in allen Ebenen ihres Lebens überwacht.
Persönliche Erfahrungen mit Burn-out verarbeitet
Julia von Lucadou schilderte eindrücklich, wie sie in ihrem Roman persönliche Erfahrungen mit Leistungsdruck und Burn-out verarbeitet. Das Buch zeigt auf, wie in einer Welt, in der Erfolg und Selbstwert untrennbar miteinander verbunden sind, individuelle Freiheiten verloren gehen. Diese beunruhigende Nähe zur Realität reg- te das Publikum zum Nachdenken an. Organisiert wurde der Abend von der Rheintalischen Gesellschaft für Musik und Literatur in Zusammenarbeit mit der Kantonsschule Heerbrugg.
Anlass, um über aktuelle Themen zu reflektieren
Die Schülerinnen und Schüler hatten das Buch im Unterricht gelesen und bereiteten sich auf eine weitere Lesung am Tag darauf vor. Einige nutzten bereits an diesem Abend die Gelegenheit, Fragen an die Autorin zu stellen. «Das Vorlesen ermöglichte uns einen ganz neuen Blick auf das Buch», berichteten einige Schülerinnen begeistert. Die Lesung bot nicht nur einen literarischen Abschluss für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Gelegenheit, über gesellschaftliche Themen wie Leistungsdruck und Überwachung zu reflektieren.