08.09.2018

Duft der Provence

Von Bert Stankowski
aktualisiert am 03.11.2022
Wer an die Provence denkt, denkt auch an herrlich blaue, endlose Lavendelfelder. Die Farbe und der Duft sind betörend. Zur Blütezeit des Lavendels ist die Provence eine beliebte Reisedestination. Wer an Rosen oder an Jasmin riecht weiss: Jede der Blüten hat ihren eigenen, ausgeprägten Duft. Ein professioneller Parfumeur kann mehr als 1000 Gerüche erkennen, und weltweit gibt es nur rund 1000 Parfumeure. In der Provence fiel ihnen das nicht schwer: Die Sonne scheint mehr als 300 Tage im Jahr auf Menschen und Pflanzen, und so konnten die Düfte hier am ausgeprägtesten vor. Um jedoch etwas Lavendelessenz zu bekommen, ist stundenlange Arbeit bei sengender Hitze nötig.Wie viel leichter haben es wir, die den Lavendel gleich im Garten haben und unsere Nase hineinstecken können. Der Duft des Lavendels soll Motten aus Kleiderschränken fernhalten. In früheren Zeiten, als es noch keine Chemielobby gab, hatten unsere Grossmütter ihre liebe Not, die gefrässigen Kleidermotten von ihren Trachtenkleidern fernzuhalten.Darum ernteten sie die herb duftenden Lavendelblüten und nähten sie in Stoffsäckchen ein. Diese wurden zwischen die Kleider und Bettlaken gelegt und hielten die lästigen Lochfresser ab. Heute gilt dieser unverkennbare Lavendelduft als altmodisch und wird den Kleiderschränken der Oma zugeschrieben. Weltweit aber wird Lavendelöl für die Herstellung von Parfums und anderen Schönheitsmitteln verwendet. Im Vollbad als Badezusatz hilft Lavendelöl gegen Rheuma und Muskelkater, es entspannt den Körper und Geist. Es wird in Massageölen, Lippenpomaden und Heilsalben verwendet. Als ein Schlafkissen sollen Lavendelblüten Haustaub-Milben fernhalten und einen gesunden, tiefen Schlaf fördern. Auch in der Küche wird Lavendel gerne verwendet. Die kleinen, blauen Blüten zählen zu den essbaren Blüten und dekorieren Salate, Saucen und Desserts. Täglich werde ich gefragt. «Wie schneidet man Lavendel?» Grundsätzlich wird er dreimal geschnitten: Im Frühling, Mitte März – wenn die Forsythien blühen – schneidet man in kräftig zurück, man sollte aber noch einige der immergrünen Blättchen sehen können. Ganz ins alte Holz zu schneiden, verträgt er meistens nicht. Der zweite Schnitt erfolgt gleich nach der Hauptblüte im Sommer, dabei entfernt man die verblühten Stiele plus etwa einen Viertel der grünen Triebe. Dies ergibt eine Zweitblüte Ende August, die vor dem Winter nochmals entfernt wird.Bert StankowskiWeisslingenwww.hostako.npage.eu

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