Garten vor 5 Stunden

Düfte sind dem Zeitgeschmack unterworfen - heute geht es um den Liebstöckel

Als Kinder hatten wir eine Vorliebe für diese Sauce: «Maggi-Würze» ist eine vegane, Geschmack verstärkende Sauce und hat einen fleischigen Gout, der auch von Feinschmeckern und Feinschmeckerinnen geschätzt wird. Unsere Mutter verwendete «Maggi» zum aufpeppen langweiliger Saucen und Suppen.

Von Bert Stankowski, Weisslingen
aktualisiert vor 19 Minuten

Wer hat sie erfunden? Ja, ein Schweizer hat sie erfunden! Am 8.Juni 1886 –so genau weiss man über eine Sauce Bescheid – stellte Julius Maggi sie als kostengünstigen Ersatz für die damals eher teuren Fleischextrakte von. Ein Renner sogar bis heute. Und sie behielt seitdem seinen Namen: «Maggi».

Bert Stankowski, Weisslingen
Bert Stankowski, Weisslingen
Bild: pd

Und da kommt unser Suppenkraut ins Spiel. Gewiefte Gärtnerinnen und Gärtner erinnerten sich damals, dass sie etwas ähnlich Duftendes schon einmal gerochen hatten. Klar, vor der Einführung von «Maggi»-Sauce hatte es natürlich anders geheissen, das Maggikraut (Levisticum officinalis), nämlich Liebstöckel. Warum er auch Luststock heisst, habe ich nicht herausgefunden, aber ich muss ja nicht alles wissen. Die Pflanzen werden seit jeher in der Küche genutzt, um langweilige Suppen und Saucen zu bereichern. Trotzdem sollte man sie nur sparsam, und vor allem in gekochten Gerichten, verwenden. Mir ist der Liebstöckel aber auch noch auf anderem Weg lieb. Die mehrjährige Staude, die bei gutem Boden mindesten 1,2 Meter, wenn nicht sogar mehr als zwei Meter hoch wird, hat weiss-goldene Blütendolden. Sie werden besonders gerne von Insekten besucht, vor allem Schwebfliegen, aber auch von Bienen und Käfern.

Und darum ist diese hübsche Grossstaude in meinem Garten gern gesehen, zur allgemeinen Freude von Insekten sowie Köchinnen und Köchen.


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