"Hallo Umweltverschmutzer - Wir möchten Euch mitteilen, dass Sie ihre Veranstaltung umgehend Abrechen sollten, anderenfalls sähen wir uns gezwungen tausende von Reisnägel auf die Strasse zu schütten. Eine solche Veranstaltung ist heute nicht mehr zu akzeptieren. Wir wollen die Schweiz verändern. Operation Libero."So lautete die nicht nur grammatikalisch bedenkliche Botschaft, die Unbekannte am Wochenende per Flugblatt unter das autobegeisterte Volk brachten. Als der Adressat des Schreibens, das OK des historischen Bergsprints Walzenhausen, von der Aktion Kenntnis erhielt, informierte man sofort die Polizei und die Rennleitung. Das Rennen sei "unter erhöhter Beobachtung" durchgeführt worden, hiess es am Montagvormittag in einer Stellungnahme der Organisatoren. Auf Lautsprecherdurchsagen wurde allerdings verzichtet. Passiert ist nichts.Doch wer steckt tatsächlich hinter dem Flugblatt? Bei "Operation Libero" ist man entsetzt: "Das ist keine Aktion von uns. Wir erhalten selbst immer wieder mal Drohungen und distanzieren uns ganz klar von diesem Flugblatt", beantwortete am Montagvormittag Operation-Libero-Kommunkationschef Silvan Gisler eine entsprechende Anfrage von rheintaler.ch.Gisler weiter: "Wir haben überhaupt nichts gegen den Bergsprint in Walzenhausen". Er habe den Anlass vorher nicht gekannt und sich erst darüber informiert, als er vom OK kontaktiert wurde. "Klar sind wir für Umweltschutz, aber solche traditionelle Anlässe gehören doch zu uns." Gisler und seine Organisation verurteilen die Aktion der Unbekannten.Operation Libero ist eine relativ neue politische Bewegung in der Schweiz. Sie setzt sich gemäss eigenen Angaben für einen "Umbruch in der Schweizer Politlandschaft" ein. Man engagiert sich für «internationale Vernetztheit, für Freiheit, für Fortschritt, für Rechtsstaatlichkeit». Operation Libero war bisher vor allem vor Abstimmungen aktiv, aktuell schaltet man sich aber auch in den Nationalratswahlkampf ein.