22.10.2021

Dritter Rang für Flugschülerin aus Oberriet

Auf dem Flugplatz Bad Ragaz fand das Präzisionslanden der Schweizer Segelfliegerinnen (Hexen) statt.

Von Lucretia Hitz
aktualisiert am 03.11.2022
Siegerin wurde Kathrin Stäubli aus Unterseen BE vor Sarah Schröder aus Gipf-Oberfrick (SG Bad Ragaz). Die grosse Überraschung gelang aber Jasmin Mattle aus Oberriet. Die 18-jährige Flugschülerin, ebenfalls von der SG Bad Ragaz, klassierte sich auf dem dritten Rang. Der Anlass wurde von Bea Guntli und der SG Bad Ragaz organisiert.  Das sonnige Wetter lockte 21 Segelflugpilotinnen aus fast allen Landesteilen nach Bad Ragaz. Jasmin Mattle wurde nach einem Schnupperflug vom Segelflugvirus befallen. Im November 2020 begann sie in Bad Ragaz mit der Segelflugausbildung. Den ersten Alleinflug hat die 18-Jährige bereits hinter sich. Im Moment steht der theoretische Teil der Ausbildung im Vordergrund. Im Frühling möchte Jasmin Mattle die praktische Ausbildung abschliessen, sofern das Wetter mitspielt - der Sommer 2021 war nicht unbedingt segelflugfreundlich.   Ablauf des PräzisionslandensNach einem kurzen Einführungsbriefing wurden die Segelflugzeuge mit den Hexen an Bord von einem Motorflugzeug auf 1000 m/M geschleppt. Die Segelfliegerinnen hatten kurz Zeit, um den Flugplatz aus der Vogelperspektive zu betrachten, bevor sie sich auf den Landeanflug konzentrieren mussten. Auf der Piste war eine Ziellinie markiert. Die Pilotinnen mussten versuchen, mit dem Hauptrad des Segelflugzeuges möglichst auf dieser Ziellinie aufzusetzen. Wenn eine Pilotin vor der Ziellinie landete, wurden die Strafpunkte verdoppelt - weshalb das Reglement dies vorschreibt, ist niemandem klar. Jasmin Mattle setzte das Flugzeug 4,7 Meter nach der Markierungslinie auf und erhielt 4,7 Strafpunkte. Ihrem Teamkollegin Sarah Schröder landete zwar nur 1,3 Meter vor der Ziellinie. Weil diese doppelt gezählt wurden, trug Kathrin Stäubli mit einer Landung 2,4 nach der Ziellinie den Sieg im Präzisionslanden davon.[caption_left: Das Podest in Bad Ragaz (v.l.): Sarah Schröder, Kathrin Stäubli und Jasmin Mattle.  Bild: pd]Weshalb «Hexen»?Dass die Segelfliegerinnen «Hexen» genannt werden, hat eine lange Tradition. Die Symbolik hat ihren Ursprung beim ersten Damensegelflugwettbewerb von 1949. Die Pilotinnen aus Polen, die damals vor allem die Pionierarbeit im Frauensegelflug leisteten, hatten eine Hexe «Babajaga» in ihrem Logo. Dieses Symbol wurde danach von fliegenden Frauen in zahlreichen Ländern übernommen, sodass sich Segelfliegerinnen heute weltweit Hexen nennen.An internationalen Frauen-Wettbewerben hat die Babajaga-Zeremonie mit Hexenverkleidung, Tanz ums Feuer und einem internationalen Segelfliegerinnenschwur in der Fremdsprache der Taufpatin noch immer grosse Bedeutung. Mehr Infos: www.segelfliegerinnen.ch

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