Marianne Maier startete in der Altersklasse W80 und sagte: «Auch mit 80 Jahren lohnt es sich, an Wettkämpfen teilzunehmen – natürlich mit der entsprechenden Vorbereitung.» Maier hat sich nach einer Verletzung wieder an die Weltspitze herangekämpft. Dabei war es nach drei Jahren ohne internationale Wettkämpfe nicht so einfach, mit einer positiven Einstellung liess sich jedoch viel erreichen. Ihre Devise war, den Körper gezielt aufzubauen und auf ihn zu hören.
Dennoch reiste Marianne Maier mit gemischten Gefühlen nach Italien. Sie wusste, was von ihr erwartet wird, ist sie in der internationalen Leichtathletikszene doch bekannt. Die Stadt Pescara in der Abruzzen vermittelte mit ihrem Strand ein schönes Gefühl. Die drei EM-Stadien lagen jedoch teils weit voneinander entfernt; es gab das Hauptstadion, dann das Stadion für die Würfe sowie eines für den Langstreckenlauf. Verbunden waren sie mit Shuttlebussen.
Im Vorfeld der EM gelang Marianne Maier bei den VLV-Meisterschaften der Masters in Götzis im Kugelstossen ein neuer Kategorien-Weltrekord. Die Form stimmte also und zum Auftakt in die EM ging es auch gleich ans Kugelstossen. Abends, beim Eindunkeln, bestätigte sie ihre Form, indem sie die Goldmedaille holte. Auch in der zweiten Disziplin, dem Weitsprung, schaffte sie es auf die oberste Stufe des Treppchens und war glücklich über das Resultat. Im Hochsprung holte sie dann ihre dritte Goldmedaille. Der Einsatz hat sich also gelohnt und Marianne Maier fuhr überglücklich und mit vielen neuen Bekanntschaften und Eindrücken wieder nach Hause.