04.03.2022

Dreifachturnhalle wird günstiger

Der Gemeinderat Heiden legt das überarbeitete Budget 2022 vor. Die Verschuldungssituation verbessert sich.

Von David Scarano
aktualisiert am 02.11.2022
Die Heidler Bevölkerung stimmt am 3. April über den Voranschlag 2022 ab – zum zweiten Mal. Im November hatte sie das Budget an der Urne zunächst noch abgelehnt. Umstritten war unter anderem die geplante Steuererhöhung. Diese ist vom Tisch, wie die «Appenzeller Zeitung» kürzlich berichtete. Grund ist der ausserordentliche Anstieg der Steuererträge bei den natürlichen Personen.Der Gemeinderat hat nun den überarbeiteten Voranschlag genehmigt und zuhanden der Urnenabstimmung verabschiedet. Er rechnet gemäss Medienmitteilung gegenüber der ersten Abstimmungsvorlage mit einem unveränderten Aufwand und einem um 4,1 Millionen Franken höheren Ertrag. Der Gemeinderat informiert zudem über den provisorischen Jahresabschluss 2021. Er schliesst deutlich besser als erwartet. Der Gemeinderat schreibt von einem «sehr erfreulichen Ergebnis».Die Jahresrechnung sieht einen Ertragsüberschuss von 2,8 Millionen statt eines geplanten Aufwandüberschusses von 1,1 Millionen Franken vor. Zusammen mit einem «positiven Ausblick» für die kommenden Jahre erlaube dies eine Neubeurteilung der langfristigen Finanz- und Investitionsplanung und verbessere die Verschuldungssituation, heisst es in der Mitteilung.Hohe Investitionen ab kommendem JahrNach einer moderaten Investitionstätigkeit von 2,5 Millionen Franken 2022 stehen gemäss Communiqué für die Jahre 2023 bis 2025 hohe Investitionen von insgesamt 15,8 Millionen Franken an. Im Rahmen der Debatten um die schlechte finanzielle Situation der Gemeinde wurde auch der Neubau der Mehrzweckhalle Gerbe in Frage gestellt. Von einem Moratorium oder gar Verzicht war die Rede. Der Gemeinderat hält am Neubau fest. Er ist neben dem neuen Bahn- und Bushof und dem behindertengerechten Umbau der Bushaltestellen eines der wesentlichen Vorhaben.Hinzu kommen die geplante Ortsplanrevision, der generelle Entwässerungsplan (GEP), die Errichtung von Unterflurcontainern, die Sanierung des Alters- und Pflegeheims Quisisana sowie diverse Erschliessungsprojekte.Sporthalle: Verschiedene Optionen geprüftWie der Gemeinderat mitteilt, hat er beim auf 2024 verschobenen Projekt für den Neubau der MZH Gerbe verschiedene Handlungsoptionen geprüft. So unter anderem ein späterer Baustart, die Reduktion auf eine Zweifachhalle oder auch eine Sanierung der bestehenden Hallen. Diese würde inklusive Abschreibung der bisherigen Projektkosten von 2,1 Millionen rund 9,5 Millionen Franken kosten. Aufgrund des erwarteten Nutzens hält der Gemeinderat aber am bestehenden Projekt mit der Mehrzwecknutzung fest. Die Kosten fallen allerdings tiefer aus. Dank verschiedener Einsparungen konnten diese «um erfreuliche 1,5 auf 14,7 Millionen Franken gesenkt werden», so der Gemeinderat. Die zusätzliche Hallenkapazität werde sowohl von Seiten der Sportvereine wie auch der Schule als notwendig erachtet.Auch der Gemeinderat möchte laut Mitteilung den Volksauftrag weiterhin umsetzen und plant ein Baustart im Jahr 2024. Der Gemeinderat möchte zudem die Gemeindeinfrastrukturen zweckmässig erhalten und «vorausschauend auf die Bedürfnisse der Bevölkerung entwickeln». Damit will er einen Investitionsstau für die kommenden Generationen verhindern.Verschuldung 2032 bei 145 ProzentHeftige Kritik musste der Gemeinderat in den vergangenen Wochen auch wegen der ansteigenden Verschuldung einstecken. Die höheren Steuereinnahmen sorgen nun für Linderung. Die Verschuldung werde sich auch mit dem durch das Volk beschlossenen Neubau der Mehrzweckhalle Gerbe und dem neuen Bahn- und Bushof, «in einem verhältnismässigen und gesetzeskonformen Mass» bewegen, teilt der Gemeinderat mit. Der Nettoverschuldungsquotient beträgt laut Mitteilung 2026 166 Prozent. Er sinke kontinuierlich bis 2032 auf 145 Prozent. Werte von über 150 Prozent gelten als schlecht, zwischen 100 bis 150 Prozent als genügend. Ab 200 Prozent interveniert die kantonale Finanzaufsicht. Deshalb kann der Gemeinderat auf die geplante Steuererhöhung von 0,2 Steuereinheiten verzichten.Die öffentliche Orientierungsveranstaltung zum Voranschlag findet am Mittwoch, 23. März, um 19.30 Uhr im Kursaal Heiden statt.

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