Bereits hergezogen ist der Claro, ein Fachgeschäft für fairen Handel. Der Claro befindet sich seit einer Woche mitten in Altstättens Marktgasse, in einem bisherigen Bankgebäude bzw. der früheren Chäshalle. Was winzig begann und vor sechs Jahren an der Gerbergasse in einem grösseren Lokal seine Fortsetzung fand, ist nun ein stattlicher Laden. Die 130 Quadratmeter bedeuten ungefähr eine Verdoppelung der Ladenfläche.Eine Neuheit für die Stadt ist der geplante Marc O’Polo Woman Store. Der in Rüthi lebende Helmut Lukovnjak richtet ihn im ehemaligen Da-Valentino-Gebäude ein. Das Haus gehört nun Emil und Regula Rechsteiner in Hinterforst. Dass Lukovnjak der Ladenmieter sein wird, ist schon fix. Seinen Store gedenkt er Anfang März zu eröffnen.Den neuen Laden führt Lukovnjak zusätzlichDer 49-Jährige ist ein erfolgreicher Branchenkenner. Seit zwölf Jahren betreibt Helmut Lukovnjak das Geschäft Art Fashion in Altstättens Marktgasse, seit zehn Jahren – ebenfalls in der Marktgasse – die Boutique Stilecht. Diese Läden bleiben bestehen, das neue Geschäft wird Helmut Lukovnjak zusätzlich führen. Er sagt, er finde, dass man in Altstätten «etwas machen» müsse, dass es wichtig sei, sich für ein belebtes Städtli einzusetzen.Dass in der Marktgasse Potenzial steckt, meint nicht nur Lukovnjak. Auch die in Eichberg lebende Claro-Inhaberin Monika Angst hat bereits etwas Erfreuliches feststellen können. Schon am alten Ort war die Kundenfrequenz seit der Einführung des Offenverkaufs (Teigwaren, Zucker, Mehl u.a.) sprunghaft gestiegen; Monika Angst spricht von einer Verdoppelung. Jetzt, in der Marktgasse, wo die Zahl der Produkte um etwa ein Fünftel höher ist und alles in einem schönen Raum gediegen präsentiert wird, erlebt der Claro etwas bislang Unbekanntes.Claro-Inhaberin Monika Angst stellt am neuen Ort bereits eine starke positive Tendenz fest.«Es hat deutlich mehr Laufkundschaft», sagt die Inhaberin und fügt hinzu: «Am Eröffnungstag zum Beispiel waren 70 Prozent der Besucherinnen und Besucher Neukunden.» Auch am Personalbestand wird die Entwicklung deutlich: Im Claro sind ausser der Chefin fünf Teilzeitmitarbeiterinnen und eine Aushilfe auf Abruf tätig.Chäsmichi unter den ArkadenDass eine junge, vor zwei Monaten nach Altstätten gezogene Familie hier zudem eine Chäsi eröffnen will, ist für die Marktgasse schon fast eine kleine Sensation. Zumal der Claro sein Sortiment an Frischprodukten erweitert hat und mit Segmüllers Genüsslichkeiten bereits ein gediegener und etablierter Laden besteht, erreicht Altstättens Marktgasse mit den Zuzügen kulinarisch eine deutlich grössere Relevanz. (Backwaren gibt es nach wie vor gleich ums Eck.)Michael Rohrer und Angela Fritschi werden den neuen Laden namens Chäsmichi in der Marktgasse betreiben. Der Umbau des Lokals ist schon im Gange. Das Paar lebt mit seinem Sohn Lion seit zwei Monaten in der Nähe des Altstätter Bahnhofs. Die Chäsi mit dem Namen Chäsmichi wird sich unter den Arkaden befinden (Marktgasse 18). Betreiber sind Michael Rohrer und seine Frau Angela Fritschi (die Hochzeit steht noch bevor). Nach vier Jahren in Oberriet zog die Familie vor zwei Monaten nach Altstätten. Der 27-jährige Michael Rohrer ist Käsermeister und arbeitet als Käser. Nach der Lehre in einem Kleinbetrieb lernte er auch einen Grossbetrieb kennen: Drei Jahre war er bei Emmi.Der Käser hat schon eine eigene FirmaSeit eineinhalb Jahren betreibt Michael Rohrer die eigene Firma Food-Werk, die mit Käse handelt. Bewusst unterstützt er als Einkäufer auch kleine Betriebe. Nach dem Reifeprozess beliefert Rohrers Handelsfirma mit dem Käse die Gastronomie und den Detailhandel. Die Chäsi in Altstättens Marktgasse sieht er als sinnvolle Ergänzung und Erfüllung eines lang gehegten Wunsches. Dass die Wahl des in Chur aufgewachsenen Fachmanns und seiner aus Rorschach stammenden Frau auf Altstätten fiel, hat zwei Gründe. Es handle sich um ein schönes Städtli, das seit einem halben Jahr keine Chäsi mehr habe.Im Moment wird Rohrers Ladenlokal in eine Chäsi umgebaut. Sobald die Bewilligung durch die Stadt vorliegt, will die Familie loslegen. «Möglichst schnell», sagt der Käser. Wie innovativ er ist, zeigt auch dies: Wahrscheinlich ins Schaufenster wird ein 24-Stunden-Automat integriert. Käse steht klar im VordergrundNachdem der ehemalige Chäser Stefan Manser sein Ladenlokal erst in jüngster Zeit ausgebaut und erneuert hat, ist eine Frage naheliegend: Weshalb übernimmt ein neuer Käser nicht Mansers Lokal an der Obergasse?Michael Rohrer nennt zusammengefasst betriebswirtschaftliche Gründe. Seine Frau und er wollten sich bewusst mit einem eher kleinen Laden begnügen. Von den rund 70 Quadratmetern dienen etwa 50 als Verkaufsfläche.Das Käsesortiment steht klar im Vordergrund, dazu werden Milchprodukte wie Butter, Rahm oder Quark geführt. Das zusätzliche Angebot werde sehr knapp gehalten und umfasse alles für einen schönen Raclette- oder Fondueabend, also beispielsweise Essiggurken, Saucen oder einen speziellen Wein, wobei all diese Nebenprodukte aus unserer Region stammen sollen.