04.02.2022

Drei Feuerwehren rüsten sich für die Zukunft

Die Feuerwehren Berneck-Au-Heerbrugg, Mittelrheintal und St.Margrethen prüfen ihre Strukturen sowie die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit. Ausschlaggebend für die Erarbeitung des Konzepts «Feuerwehr der Zukunft» sind anstehende Investitionen in die Infrastruktur, die breiter werdenden Aufgabenfelder sowie die Entwicklung der Personalsituation.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
Die Bevölkerung in den Gemeinden Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, St.Margrethen und Widnau darf sich sicher fühlen. Dies dank dem hohen Ausbildungsstand der Feuerwehr-angehörigen, den zeitgemässen Einsatzmitteln und der grossen Einsatzbereitschaft. Damit dies in Zukunft so bleibt, analysieren die Kommandanten laufend die Situation der einzelnen Feuerwehren, deren Organisation, die Infrastruktur und die Personalentwicklung. In diesem Zusammenhang wird festgestellt, dass die fristgerechte Einsatzbereitschaft der Angehörigen der Feuerwehr je länger je mehr zur Herausforderung wird. «Immer mehr Leute sind tagsüber nicht in der Wohngemeinde. Sie pendeln teilweise weit zum Arbeitsplatz. Ein kurzfristiger und rascher Einsatz ist für diese Feuerwehrangehörigen im Ereignisfall daher nicht möglich», weiss Pascal Zani, Kommandant der Feuerwehr St.Margrethen. Entsprechend schwieriger wird es künftig, geeignete Kaderangehörige zu rekrutieren.Investition in Depot notwendigDie Feuerwehr Mittelrheintal zählt aktuell 153 Feuerwehrangehörige. Rund zehn Prozent von ihnen sind Frauen. Diese benutzen dieselben Toiletten wie die Männer und ziehen ihre Einsatzkleider am selben Ort an wie ihre männlichen Kollegen. «Es versteht sich, dass diese Situation längerfristig nicht zumutbar ist und nicht mehr dem heutigen Zeitgeist entspricht», sagt Marco Köppel, Kommandant der Feuerwehr Mittelrheintal. Hinzu kommt, dass das Feuerwehrdepot in Widnau in die Jahre gekommen ist und aus allen Nähten platzt. Eine Erweiterung am bestehenden Standort ist aus Platzgründen problematisch und mitten im Wohnquartier unerwünscht: «Wir müssen uns Gedanken über einen Neubau machen. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt die Situation zusammen mit unseren Nachbarwehren zu analysieren und ein Konzept für die Feuerwehr der Zukunft zu erarbeiten.» Markus Köppel, Kommandant der Feuerwehr Berneck-Au-Heerbrugg sieht es genauso: «Es ist unsere Pflicht, uns frühzeitig mit der Organisationsstruktur der Feuerwehr für die nächsten Generationen zu befassen. Wir müssen voraussehbare Herausforderungen lösen, bevor sie zum Problem werden. Die verschiedenen Themen müssen wir über die Gemeindegrenzen hinaus anschauen und ergebnisoffen prüfen.» Insbesondere auch, weil in den Feuerwehren immer mehr Expertenwissen zu einzelnen Problemstellungen bei Einsätzen verlangt wird. Durch ein Zusammenrücken der Organisationen könnten Synergien und spezifisches Fachwissen genutzt werden.Politik unterstütztInitiativeIn Anbetracht der zahlreichen Herausforderungen haben die drei Feuerwehrkommandanten bei den jeweiligen Feuerschutzkommissionen und Gemeinderäten beantragt, die Organisation zu prüfen und gemeinsam eine Strategie «Feuerwehr der Zukunft» zu erarbeiten. Alle Räte der betroffenen Gemeinden unterstützen die Initiative der drei Feuerwehrkommandanten. Deshalb werden nun Arbeitsgruppen beauftragt, eine Bedarfsanalyse zu erstellen und verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit aufzuzeigen. «Von einer noch engeren Zusammenarbeit bis hin zu einer neuen, gemeinsamen Organisation ist alles denkbar», sagt Pascal Zani. Die Ergebnisse der Analysen sollen den Räten nach den Sommerferien präsentiert werden. «Unser Ziel ist es, der Feuerschutzkommission und den Gemeinderäten die optimale Lösung für unsere Region präsentieren zu können. Dies immer mit dem Fokus auf die Sicherheit der Bevölkerung», erklärt Marco Köppel. Wie die favorisierte Variante aussehen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Die Analyse wird sowohl die Stärken und Schwächen als auch die Chancen und Gefahren der verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen.

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