Die Tabelle der dritten Liga bietet aus Rheintaler Sicht ein erfreuliches Bild: Die erwarteten Spitzenteams liegen zwar vorne, drei Teams aus der Region sind aber auf Tuchfühlung mit Leader Ruggell und Verfolger Besa. Zwei weitere bilden alleine das Mittelfeld der Liga, eines bekleidet das Tabellenende.
Rebstein überraschte alle – auch sich selber
Mit einem Punkt mehr als Rüthi stellt der FC Rebstein in diesem Herbst die stärkste Rheintaler Mannschaft. Mit 25 Punkten – so viele wie seit mindestens 25 Jahren nicht mehr – spielte er eine hervorragende Hinrunde. Höhepunkt war der Auswärtssieg bei Besa, wo Trainer Ralph Heeb ein taktisches Meisterstück gelang, Tiefpunkt das 1:1 gegen Gams, das der einzige «Abschiffer» im Herbst war. Der FCR, der sich im vorderen Mittelfeld platzieren wollte, ist auf besten Weg dazu, sein Ziel zu erreichen – mit einer routinierten Mannschaft und grösstenteils Spielern aus dem eigenen Nachwuchs.
Rüthi verlor dreimal klar, gewann sonst aber immer
Dem FC Rüthi war der Start in die Saison mit einem Derbysieg gegen Rebstein gelungen, dann folgten zwei Klatschen gegen die Aufstiegsfavoriten. Trainer Granit Bojaxhi ist es dann aber gelungen, sein Team so aufzurichten, dass es danach sieben Spiele in Serie gewann. Rüthi hat an der starken letzten Rückrunde angeknüpft, wie es sich dies vor der Saison vorgenommen hatte. Rebstein hat elf Punkte mehr als vor Jahresfrist – Rüthi ganze 15. Das ist eine sackstarke Bilanz, sie wird einzig durch die 0:3-Niederlage zum Abschluss in Staad leicht getrübt.
Diepoldsau-Schmitter auf Tuchfühlung mit der Spitze
Der FC Diepoldsau-Schmitter hat nur deshalb drei Punkte weniger als Rebstein, weil er die Direktbegegnung unglücklich verlor. Die Riklin-Elf darf ebenfalls auf einen starken Herbst zurückblicken, in der es ihr gelungen ist, den angestrebten Rang unter den besten Fünf zu erreichen.
Diepoldsaus Prunkstück ist die Abwehr um Goalie Petar Petrov, die nur 13 Gegentore zulassen musste. Nach vorne ginge noch etwas mehr, dennoch waren die Spiele meist unterhaltsam. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass es das Trainerduo nicht scheut, oft junge Spieler ins kalte Wasser zu werfen.
Montlingen II ist eines von zwei Mittelfeldteams
Zwei Teams, Montlingen II und Staad, bilden das Mittelfeld der Liga. Sie haben mit je 13 Zählern sechs Vorsprung auf den Strich. Die Montlinger Reserven haben eine gute Hinrunde gespielt und gestandenen Drittligateams oft sehr viel Arbeit und Mühe beschert. Trainer Fabian Elser darf mit dem Abschneiden seiner Jungs definitiv zufrieden sein. Es ist nicht davon auszugehen, dass Montlingen II etwas mit dem Abstieg zu tun haben wird, wenn es so weiter macht. Gegen Ende gab es aber drei Niederlagen in Folge – Geschenke gibt’s in der 3. Liga für den Aufsteiger keine, Montlingen II muss im Frühling auf der Hut bleiben.
Staad gelang nicht viel – bis auf den guten Abschluss
Im Staader Bützel begann die Saison negativ. Die ersten vier Spiele verloren die Seebuben, es dauerte bis in die fünfte Runde, ehe sie ihren ersten Sieg feiern konnten (3:2 bei Eschen II). Es folgte eine schmerzhafte Heimniederlage im Derby gegen Rorschach-Goldach II, erst danach gab es einen leichten Aufwärtstrend. Zu diesem beigetragen hat auch Voja Pekic, der aus dem Trainerteam ja zurückgetreten war, nun aber doch wieder an der Seitenlinie steht. Das zeigt: Staad hatte in diesem Herbst Mühe und ist weit davon entfernt, sein Saisonziel (vorderes Ranglistendrittel) zu erreichen. Zurzeit fehlen elf Punkte. Immerhin gab es gegen Ende je ein 3:0 gegen die Spitzenteams Besa und Rüthi – und dazwischen ein 1:1 in St. Margrethen. Noch ist Staad eine Wundertüte.
St. Margrethen steht dort, wo man es erwartet hatte
Der FC St. Margrethen hat im Kalenderjahr 2023 keinen einzigen Meisterschaftssieg geholt. Die Unterrheintaler tragen nicht ganz unerwartet auch in der 3. Liga die rote Laterne und liegen schon sieben Punkte unter dem Strich. Punkte gab’s in der neunten Runde (2:2 gegen Gams) und gleich darauf (1:1 gegen Staad).
St. Margrethen stellt zweifellos das schwächste Team der Liga, hat in einigen Spielen aber gezeigt, auch gute Gegner ärgern zu können. Und die Elf von Trainer Florian Scharrenbroich zeigt stets eine positive Einstellung. Diese wird sie auch im wohl harten Frühling brauchen.