Widnaus Coach Sven Sonderegger vertraute zu Beginn auf seine «Oldies» und liess Neuzugang Noah Thönig zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Überraschend war aber das Gästeteam von Trainer Didi Metzler von Beginn weg die bessere Mannschaft. Ganz einfach schneller, aggressiver, bissiger und immer einen Schritt näher am Ball. Das Spiel bei den Widnauern hingegen war lange Zeit zu behäbig. Bis man sich den Ball hergerichtet hatte, war meist schon ein Heldberger dazwischen.Widnau geht entgegen Spielverlauf in FührungDie Zuschauer sahen wenige spielerische Highlights, vielmehr war es der erwartete Cupfight. Wobei viele der Akteure etwas übermotiviert zu Werke gingen und die Grenzen des Erlaubten zuhauf überschritten, wie die zwölf gelben und die drei gelb-roten Karte dokumentierten. Das erste Tor machten entgegen des Spielverlaufs die Widnauer. Ein Freistoss von rechts aussen wurde unglücklich nach oben abgewehrt und fällt auf den Kopf des am Elfer postierten Diego Liechti. Dieser legte sich den Ball selbst kurz vor und hämmerte denselben volley ins von Staudacher gehütete Gästetor. Doch im direkten Gegenstoss vom Anpfiff weg kam der Ausgleich zum 1:1. Valdet Istrefi schlug von links eine Flanke in den Widnauer Strafraum, die Aegeten-Abwehr fand nicht aus dem Kollektivschlaf, sodass Sevalj Ljatifi aus kurzer Entfernung einnetzen konnte. Derselbe konnte aus noch kürzerer Entfernung, nach einem Getümmel direkt an der Torlinie, ebenfalls nach Flanke von Istrefi, den Ball irgendwie zur Pausenführung von 2:1 für St. Margrethen über die Linie drücken.Dramatische zweite Halbzeit und VerlängerungAnsehnlich und dramatisch dann die zweite Halbzeit. Das Spiel wogte hin und her: Widnau in Feldüberlegenheit, St. Margre-then mit Nadelstichen und schnellen Gegenangriffen. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Diego Liechti mit dem Kopf nach Eckball den Ausgleich. Der wieder durch den starken Ljatifi mit einem satten Schuss aus zehn Metern zur 3:2-Führung gekontert wurde. Dann waren die 90 Minuten vorbei, Nachspielzeit: Zuerst verlor Widnaus Stefan Lukic die Nerven und ergatterte mit einer Aktion gleich zwei gelbe Karten. Also gelb-rot, was die zahlenmässige Ausgewogenheit wieder herstellte. Und in der vierten Minute der Nachspielzeit folgte dann ein unglückliches Handspiel von Besart Shoshi. Den verhängten Elfmeter verwandelte Jasmin Abdoski zum sicheren Ausgleich. In der Verlängerung spielten zunächst beide Teams vorsichtig. In der 105. Minute aber eine Flanke von links, Goalgetter Jasmin Abdoski reagierte am schnellsten und liess Tormann Staudacher mit einem strammen Schuss keine Chance: 4:3. Kurz nach dem Seitenwechsel erzielte dann Daniele Lamorte mit dem 3:5 die Entscheidung, als er allen St. Margrethnern enteilte und trocken an Staudacher vorbei einschoss. St. Margrethen gab sich nicht geschlagen, konnte aber in der 118. Minute nur noch den Anschlusstreffer durch Istrefi erzielen. (gh)CH-Cup Vorrunde ViertelfinalFC Widnau – FC St. Margrethen 5:4 (1:2)Aegeten – 520 Zuschauer – SR Goran VrsajkovicTore: 25. Liechti 1:0, 26. Ljatifi 1:1, 32. Ljatifi 1:2, 53. Liechti 2:2, 56. Ljatifi 2:3, 90.+4. Abdoski 3:3 (Elfmeter), 105. Abdoski 4:3, 107. Lamorte 5:3, 118. Istrefi 5:4FC Widnau: Hammer; Faleschini (60. Noah Thönig), Aggeler, Lukic, Giovetti (70. Samuel Thönig); Lamorte, Liechti, Lüchinger, Lässer; Abdoski, Nüesch (112. Gröber).FC St. Margrethen: Staudacher; Istrefi, Shoshi, Bajramoski, Karahasanovic; Lütolf, Eris, Idrizi, D´Amico (88. Memeti), Abazi (91. Redzepi); istrefi, Ljatifi (80. Cetikaya).Gelbe Karte: 11. Ljatifi, 18. Liechti (beide Foul), 21. Istrefi (Unsportlichkeit), 27. Bajramoski, 33. Faleschini, 37. Lütolf, 48. Aggeler, 71. Lässer, 90.+3. Lukic und Cetinkaya (alle Foul), 107. Lamorte (Unsportlichkeit), 120. Redzepi (Foul)Gelb-rote Karte: 45. Bajramoski (Foul), 90.+3. Lukic (Reklamieren), 120. Liechti (Foul).