Weil es im Regionalfussball keinen Videobeweis gibt, geschweige denn überhaupt Kameras, ist nach wie vor schwierig zu rekonstruieren, was nach dem Spiel wirklich geschehen war. Es gibt die Standpunkte des Schiedsrichters und die des Spielers, bzw. des Vereins. Verteidiger Carlo Lamorte soll im Vorbeigehen den Spielleiter angespuckt haben. Der 20-Jährige ist auf dem Feld ein Heisssporn, ist aber zuvor noch nie mit einer Aktion dieser Art aufgefallen. Dies schliesst nicht aus, dass es geschehen sein könnte – es lässt sich aber heute schlicht nicht schlüssig sagen.
Der Ostschweizerische Fussballverband hatte den Spieler provisorisch bis am 22. Oktober, also für drei Monate, gesperrt. Die Leitung des Rheintaler Vereins stellte sich in der Folge hinter ihren Spieler, indem sie gegen diese Entscheidung Rekurs einlegte.
Dieser landete letztlich beim Schweizerischen Fussballverband, der sich mit der definitiven Entscheidung so lange Zeit liess, bis die provisorische Strafe schon fast abgelaufen wäre. Nun ist das Strafmass aber bekannt: Carlo Lamorte darf bis am 22. August 2024 keine Spiele bestreiten, er hat eine insgesamt einjährige Sperre bekommen.
Diese hat nicht nur für den Verteidiger, sondern für die gesamte Mannschaft Auswirkungen: Weil diese lange Auszeit 25 Spielsperren bedeutet, hat Au-Berneck in der Rangliste neu 187 Strafpunkte. Bei Punktgleichheit mit einem anderen Team werden die Mittelrheintaler also mit aller Wahrscheinlichkeit hinter diesem landen. Bekannt ist überdies auch das Strafmass für den Funktionär, der bei Au-Berneck gegen Wittenbach einen Ball in einen gegnerischen Konter geschossen hatte: Er wurde mit einer Funktionssperre bis am 4. Juli 2024 belegt.