Die Balgacher Bürgerschaft hat letzten April grossmehrheitlich dem Projektkredit für ein Schulhaus auf der Breite zugestimmt. Mit der aktuellen Entwicklung der Schülerzahlen werden wir innert Kürze einen Notstand an Schulzimmern haben. Nun muss möglichst rasch das Projekt durchgezogen werden. Bereits im Vorfeld wurde über einen Neubau auf der Rössliwiese diskutiert, und nach sorgfältiger Abwägung hat man sich gegen diesen Standort entschieden.
Von den Unterstützenden der Motion wird der lange und gefährliche Schulweg der Kinder aufgegriffen. Wir sind uns alle bewusst, dass die Überquerung der Hauptstrasse an sämtlichen Stellen, ausser beim Lichtsignal Gerbe, gefährlich ist. Zurzeit sind mehrheitlich Schulkinder aus der Ebene betroffen, dies wird sich durch einen Generationenwechsel der Bergbewohnenden bald ändern. Leider müssen wir mit diesem Verkehrsaufkommen leben.
Wir sind der Meinung, dass die Kinder lernen müssen, sich im dichten Verkehr zu bewegen und dies auch ausserhalb der Schulzeit. Mit einem dritten Standort werden die Wege der Schulkinder und die gesamte Organisation der Primarschule ganz sicher nicht effizienter. Für eine Gesamtschulanlage ist auch die Rössliwiese zu klein und müsste den Auflagen des Ortsbildschutzes entsprechen. Auch die Umnutzung der bestehenden und teils denkmalgeschützten Schulhäuser sowie deren Weiterverwendung oder Verkauf ist nicht unproblematisch.
Dass sich die Rössliwiese im Tiefschlaf als wenig genutzter Parkplatz befindet, ist eine Tatsache. Die Erwartungen an diesen Standort sind sehr vielschichtig. Die gewünschte Belebung des Dorfes durch ein Schulhaus ist eine Utopie. Leben um das Schulhaus herrscht bei Schulbeginn und Unterrichtsende sowie in den Pausen. Diese Zeit sollen die Schulkinder rund um den grössten Verkehrsknotenpunkt im Dorf verbringen? In den übrigen Stunden ist es um alle Schulhäuser sehr ruhig, allenfalls treffen sich Jugendliche, was leider über kurz oder lang zu Reaktionen der Anwohnenden führt.
Mit der Motion «Dorfentwicklung Schulstandort Rössliwiese» wird der jetzig geplante Standort unterhalb des Kirchgemeindehauses wiederum in Frage gestellt. Für die korrekte Aufarbeitung der Motion geht mindestens ein Jahr ins Land und das Projekt muss auf Eis gelegt werden. Wir benötigen dringend den geplanten Schulraum, um unseren Kindern auch in Zukunft eine lernfreundliche Umgebung zu bieten.
Am Donnerstag, 17. November, führt die Primarschulgemeinde eine ausserordentliche Bürgerversammlung durch. Dort wird entschieden, welcher Weg uns ans richtige Ziel führt.
Die Mitte Balgach