09.08.2021

«Doppelsieg» im Sprint-OL

Monika und Mario Ammann schaffen die Sensation: Beide werden Senioren-Weltmeister.

Von ma
aktualisiert am 03.11.2022
Orientierungslauf Für die Bernecker Orientierungsläufer Monika und Mario Ammann war der Samstag im ungarischen Szekesfehervar ein grosser Tag. Dass sie in ihrer Paradedisziplin Sprint auch in einem Weltklasse-Feld vorne mitlaufen können, war erwartet worden. Monika Ammann war ohne Weiteres eine Medaille zuzutrauen, bei Ehemann Mario bestand eher ein Fragezeichen.Kommt die jährliche Senioren-WM in Europa zur Austragung, findet sie im Juli oder August statt. In einer normalen Saison sind bis dahin schon diverse Wettkämpfe durchgeführt worden und man weiss um den Formstand im nationalen Vergleich. Wegen der jahrelangen Erfahrung lässt sich daraus das internationale Potenzial ableiten. Seit über einem Jahr ist alles anders. Monika und Mario Ammann hatten im ersten Halbjahr nur zwei kleinere Wettkämpfe bestritten. Eine erste Standortbestimmung bestand Anfang Juli beim 5-Tage-OL in Italien. Mit nur sieben Ernstkämpfen in diesem Jahr reisten sie zur WM.Die Ausgangslage im Sprint war mit einem schnellen, gut strukturierten und urbanen Gelände ideal. Im Qualifikationslauf waren verwinkelte Fabrikanlagen eine besondere Herausforderung, im Final sonst nicht zugängliche Innenhöfe. Monika Ammann ging bei der Qualifikation nie ans Limit und hatte keine Schwierigkeiten. Sie lief nach dem letzten Posten locker ins Ziel und belegte mit drei Sekunden Rückstand den zweiten Rang. Die Finalqualifikation war auch für Mario Ammann Formsache. Nur ein kompletter Blackout oder eine Nichtklassierung wegen eines falschen Postens hätte das verhindern können. Mit Rang eins und viel Vorsprung reihte er sich in die Liste der Medaillenanwärter ein.Dank Ausgeglichenheit zur Goldmedaille«Das Rennen ist erst im Ziel fertig»: Diese Binsenwahrheit zeigte sich am Finaltag. Beide starteten optimal in ihre Wettkämpfe und waren am schnellsten unterwegs. Nach einem grossen Zeitverlust lag Monika Ammann aber plötzlich 51 Sekunden zurück auf Zwischenrang 13. Auf den restlichen Abschnitten war sie aber wieder sicher und sehr schnell. Den technisch schwierigen Schlussteil meisterte sie mit Abstand am besten. So gewann sie die Kategorie D60 mit 23 Sekunden Vorsprung.Mario Ammann war einmal im Postenraum zu wenig konzentriert und musste umkeh-ren. Sonst lief er sehr sauber, während den Konkurrenten unerwartet grosse Pannen unterliefen. So wurde der Weg frei für die erste WM-Medaille – eine goldene! «Ich habe die Gunst der Stunde genutzt», sagt der Bernecker. Er startete erstmals in der Kategorie H65. Die WM 2021 war erst in Japan geplant. Dorthin wären die beiden auch unter normalen Umständen nicht gereist. «Unser Ziel ist nun, an einer WM in der gleichen Altersklasse nebeneinander auf dem Podest zu stehen», so Monika Ammann. Das kann frühestens 2024 der Fall sein.

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