02.03.2019

Donald Trump verzückt Chinas Aktionäre

Die Aussenpolitik scheint inzwischen Donald Trumps Steckenpferd zu sein. Zumindest bietet sie genug Bildfläche, um die Wähler angesichts sinkender Umfragewerte bei Laune zu halten. Nicht an allen Fronten läuft es rund. So fand die PR-Show mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un diese Woche ein abruptes Ende. Zumindest ein Tweet zu den «guten» Verhandlungen mit China konnte Trump aber auf der Habenseite verbuchen.Bei Letzteren scheint eine (Teil-)Einigung in Reichweite. So hat Trump den «Waffenstillstand» mit dem Wirtschaftsrivalen kurzerhand auf unbestimmte Zeit verlängert. Während die US-Aktienmärkte dies mit einem leichten Kursplus quittierten, dem bald die Ernüchterung folgte, reagierten chinesische Aktien geradezu euphorisch. Die Börse in Schanghai erziele zu Wochenbeginn mit 5,6 % den grössten Tagesgewinn seit Herbst 2015.Zu verdanken war das Kursfeuerwerk aber nicht allein Trumps Gezwitscher. Auch verdichten sich die Anzeichen, dass die chinesische Regierung ihre Reformbemühungen kurzfristig bremst. Dies signalisieren zumindest die Daten zur Kreditvergabe im Januar, die eine massive Kreditausweitung anzeigen. China ist auf dem Weg zur StabilisierungEine Bestätigung im Februar steht zwar noch aus, sollte es diese aber geben, so könnte sich das Wachstum in China zur Jahresmitte aber tatsächlich stabilisieren. Diverse andere Stützungsmassnahmen wie beispielsweise diverse Steuererleichterungen sowie geldpolitische Lockerungen werden dann nämlich ebenfalls langsam ihre Wirkung entfalten.Nach einer Rally von mehr als 25 % innerhalb von nur zwei Monaten kennt der Optimismus unter chinesischen Aktienanlegern nun kaum Grenzen. Doch der stark ausgeprägte Zyklus – von zu Tode betrübt bis himmelhoch jauchzend und wieder zurück – ist für den chinesischen Aktienmarkt geradezu typisch.Das massiv angestiegene Handelsvolumen dieser Woche und das zu beobachtende Comeback der Spekulation auf Kredit lassen Befürchtungen aufkommen, dass eine weitere solche Episode folgt. Die Wertpapieraufsicht warnte daher vorsorglich vor damit verbundenen Risiken.Ob China der schwierige Spagat einer «sanften» Landung ohne Förderung eigentlich nicht gewünschter Exzesse gelingt, muss in den kommenden Monaten beobachtet werden. (pd)Interessiert? Sie wollen entsprechend dieses Fokus-Themas investieren? Ihre Raiffeisenbank hilft Ihnen gerne bei der konkreten Anlage-Umsetzung.

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