Zwei Wochen später doppelte er nach: Auch im Freistil gewann er die Schweizer Meisterschaft. International erregte er mit vielen guten Rängen Aufsehen und zeigte eindrücklich, zu den besten Ringern der Schweiz zu gehören.
Das bestätigte er danach im Herbst in der Mannschaftsmeisterschaft. Zwölfmal trat er für die Ringerstaffel Kriessern auf die Matte, neunmal gewann er. Damit trug er als zuverlässige Kraft im starken Kriessner Team viel dazu bei, dass die RSK den Final um die Schweizer Meisterschaft erreichte. In diesem war Willisau aber zu stark, Kriessern musste sich mit dem zweiten Schlussrang zufrieden geben.
Laritz fand im Willisauer Tobias Portmann den Meister. Alle Niederlagen 2022 erlitt er gegen ihn – sie sind erklärbar. Die RSK erhoffte sich mit Laritz die besten Chancen auf Punkte, obwohl der Willisauer in einer höheren Gewichtsklasse ringt. «Wir haben gewusst, wie stark Willisau ist, und mussten die Aufstellung verändern», sagt Laritz.
Von Niederlagen lässt Laritz sich nicht aufhalten
Neben den sportlichen Erfolgen ist es vor allem Dominik Laritz’ Mindset, das beeindruckt. «Ich gehe meinen Weg weiter, egal, ob es mal Rückschläge oder verlorene Kämpfe gibt. Aus Fehlern kann man lernen und noch stärker werden», sagt der 23-Jährige. Er ist erfolgsorientiert, ordnet dem alles unter: «Ich weiss, was ich erreichen will und gebe dafür alles.» Diese Einstellung hat er in die Wiege gelegt bekommen, er sagt, er sei da «einfach reingewachsen». Die Eltern leiten in Vorarlberg drei Kampfsportschulen. «Was ich mache, kennen sie auch. Das hilft mir sehr, so können sie mich perfekt unterstützen.»
Dass Laritz am Sportpreis-Abend dabei sein konnte, war ein reiner Zufall. Denn sein Terminkalender ist ziemlich gut gefüllt. Als Nationalkaderringer ist er jetzt, wo die Mannschaftsmeisterschaft ruht, oft international unterwegs.
Internationale Vorbereitung auf internationale Kämpfe
In der letzten Woche absolvierte er ein Trainingslager in Aserbaidschan. Der Kaukasus und Vorderasien sind im Ringsport grosse Nummern, Laritz sagt: «Das Training dort ist einfach anders, die Intensität ist viel höher und alles ist etwas härter. Das macht mich auch mental stärker.»
Nächste Woche reist der in Widnau lebende 23-Jährige erneut in ein Trainingslager, diesmal geht es nach Kuba, wo Laritz sich auf die nächsten Ziele vorbereitet. Die internationale Vorbereitung geschieht im Hinblick auf internationale Anlässe: Im März findet in Rumänien die Europameisterschaft statt, im Oktober in Finnland die Weltmeisterschaft. Ambitionen hat Laritz auch dort: «Solange ich jung und fit bin, verfolge ich meine Träume», sagt er.
Ob es dort zu einem ähnlichen Kantersieg wie am Rheintaler Sportpreis reicht, ist aber unsicher: Laritz holte sagenhafte 4667 Stimmen, das ist etwas mehr als die Hälfte. Überrascht war er von der Wahl zum Sportler des Jahres jedoch nicht: «Ich habe einen starken Club, der hinter mir steht, und ein Umfeld, das mich stark unterstützt.» Das gilt auch für die nächsten Ziele.