Da war man allzu zuversichtlich: Im Herbst haben die Initianten für einen Bikepark am Waldrand ob Marbach das Baugesuch kurzerhand eingereicht, nachdem eine Aussprache mit Gegnern aus Forst-, Jagd- und Naturschutzkreisen ergebnislos verlaufen war. Die Initianten um den früheren Marbacher Gemeindepräsidenten René Zünd waren der Ansicht, allfällige Einsprachen würden abgewiesen und die Bewilligung erteilt («Rheintaler» und «Volkszeitung» vom 6. Oktober).Risiko neben Kugelfang wäre zu grossEnde Jahr haben sie das Gesuch nun zurückgezogen. 13 Einsprachen hat es gegeben. Und ein Argument hat letztlich auch die Initianten überzeugt: Angrenzend an den Bikepark befindet sich in einer Waldschneise der Kugelfang des Marbacher Schiessstandes. Die Schützen sperren für die Zeit, während der geschossen wird, die Wege in dieses Gebiet um einen grosszügig bemessenen Streuwinkel ab. Der Bikeparcours wäre zumindest teilweise in diesen Bereich zu liegen gekommen. «Das Risiko war uns dann doch zu gross», erklärt René Zünd, «ein Biker könnte die Absperrung missachten und in den Gefahrenbereich fahren.»Gestorben ist das Vorhaben damit aber nicht. Die Initianten suchen jetzt nach einem alternativen Standort zwischen Altstätten und Heerbrugg. «Immer mehr Leute verbringen ihre Freizeit auf Mountainbikes im Wald», sagt Zünd. Die meisten bewegten sich zwar auf den Waldstrassen. Ambitionierten Mountainbikern genüge dies aber nicht. Sie suchten die Herausforderung abseits von Strassen und befestigten Wegen. Für sie sei ein Bikepark ein attraktives Angebot, sagt Zünd. Er ist der Ansicht, dass ein solcher Parcours auch der Natur zugutekäme, weil das Wegegebot weniger missachtet und weniger kreuz und quer durch den Wald gefahren würde.Dies wäre tatsächlich im Sinne der Gegner des Bikeparks im Bärenhölzli, die jenen Standort aber für ungeeignet hielten. Sie hatten darum bereits letztes Jahr angeboten, bei der Suche nach einem alternativen Standort zu helfen. Dieses Angebot gilt weiterhin, wie Benno B. A. Stadler im Namen des Vereins Lebensraum Rheintal (dem Jagdgesellschaften sowie Natur- und Vogelschutzvereine angehören) versichert. Und die Initianten wollen es nun auch ergreifen. Man wolle die Sache nun anders angehen und von Anfang an alle Interessengruppen einbeziehen, sagt Zünd einsichtig. Es seien auch schon ein, zwei Waldeigentümer an ihn herangetreten, die Waldflächen zur Verfügung stellen würden. Diese werde man nun auf ihre Eignung prüfen.Benötigt werden etwa eineinhalb Hektaren abschüssiger Wald, in dem sich verschiedene Schikanen bauen lassen: Wippen und Wellen, Slalomabschnitte um Bäume herum, Hürden, Spurrinnen und ähnliches mehr. Für alle Bauten will man Naturmaterialien verwenden: Erde, Kies und Holz. «Es gibt keine Betonelemente», versichert Zünd. Als Beispiele für Ausschlussgründe nennt Stadler Wildeinstandsgebiete, Wildruhezonen und Wildwechsel.So bald wie möglich, aber naturverträglichRené Zünd hofft, dass man sich bereits im Frühling treffen kann, um alternative Standorte zu besprechen. Es wäre ihm daran gelegen, der Jugend möglichst bald einen Mountainbikepark im Rheintal anbieten zu können. Benno B. A. Stadler ist bereit, Hand zu bieten. Naturverträglichkeit gehe allerdings einer schnellen Lösung vor, betont er.