Rücktritt Hans PfäffliDas Amt eines Gemeindepräsidenten ist kein einfaches Amt. Abstimmungsvorlagen werden von der Bevölkerung nicht immer so beurteilt, wie es der Stadtrat gerne hätte. Verschiedene Projekte wie Baureglement/Zonenplan (2012), Beschulungsvertrag mit Thal (2014) und Kaufrechtsvertrag Grüenau (2017) wurden von der Rheinecker Bürgerschaft bachab geschickt. Solche Niederlagen zehren an den Nerven. Es ist nachvollziehbar, dass Hans Pfäffli nun seinen Rücktritt in einem grossen Interview im Hausorgan «Dein Eck» bekannt gibt. Richtig ist der Entscheid auch deshalb, weil nach 20 Jah- ren nun ein Neuanfang für Hans Pfäffli und für Rheineck in Sichtweite ist. – Hans Pfäffli hat, da bin ich sicher, stets das Beste für Rheineck gewollt und eine Menge erreicht. Es machte ihm aber stets Mühe, eine Sache aus einer andern Perspektive als seiner eigenen resp. seines engeren Umfelds zu betrachten. Wiederholt hat er Personen, die seine Meinung nicht teilten, ins Abseits zu drängen versucht. Im erwähnten Interview ist von Querulanten die Rede, auch die Ortsgemeinde bekommt ihr Fett ab. Am meisten beleidigt er, ohne es ausdrücklich zu sagen, die Stimmbürgerschaft von Rheineck, die verschiedentlich nicht seinen (wie er sagt «sachlichen») Argumenten gefolgt ist, sondern Querulanten, Mitschwimmern und alterssturen Leuten. – Wenn ein verdienter Stadtpräsident seinen Abschied auf eine solche Weise einleitet, verdeutlicht er leider einmal mehr das seit langem bestehende Kommunikationsdefizit der Gemeinde Rheineck. Kommunikation ist nicht dann gut, wenn der Hausherr seine Meinung auf Hochglanzpapier an die Bevölkerung adressiert, sondern dann, wenn Verständnis auch für andere Meinungen vorhanden ist. – Noch besteht zeitlich etwas Raum für Anflüge von Altersmilde und Gelassenheit, die ich Hans Pfäffli ehrlich wünsche.Hansjörg Höchner, RheineckVerwaltungsrat: Note mangelhaftAls fachkompetentes Gremium soll der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde die Spitalverbunde strategisch führen. Für die strategische Führung eines Unternehmens gibt es gewisse betriebswirtschaftliche Grundsätze. Der Verwaltungsrat missachtete diese Grundsätze in krasser Weise. Obwohl sich im schweizerischen Gesundheitswesen – entgegen der Behauptung des Verwaltungsrats – in den letzten Jahren nichts Grundlegendes geändert hat, nahm der Verwaltungsrat bei der Strategie eine 180-Grad-Wende vor. Bei einer sorgfältigen Arbeit der Verantwortlichen ist so etwas nicht möglich. Wie beispielsweise das St. Galler Management-Modell, das an der Universität St. Gal-len entwickelt wurde, zeigt, bewegt sich ein Unternehmen nicht im luftleeren Raum, sondern es hat bei allen Entscheidungen sein Umfeld zu berücksichtigen. Dazu gehören die Kapitalgeber, die Kunden und die Mitarbeitenden. Bei einem staatlichen Unternehmen wie den vier Spitalverbunden sind zudem der Staat, die Politik und die Öffentlichkeit sehr wichtig. Der Verwaltungsrat entwickelte jedoch seine neuen strategischen Ansätze ganz offenbar völlig losgelöst vom relevanten Umfeld. Auch das war ein grober Fehler. Weiter vermögen verschiedene Grundlagen nicht zu überzeugen. Generell wurden nur drei Varianten untersucht, ein Standort, zwei Standorte und vier Standorte. Das bisherige Modell mit Modifikationen wird in keiner Art und Weise einbezogen und auch der Vergleich mit Variante «Beibehaltung der bisherigen Strategie» fehlt. Bei den Austritten wird die viel längere Aufenthaltsdauer von Patienten in geriatrischen Abteilungen nicht berücksichtigt. Zudem wird ausser Acht gelassen, dass nach dem St. Galler System der Spitalverbunde die Verbunde und nicht die Standorte die Spitäler darstellen und deshalb die einzelnen Spitalstandorte nicht isoliert betrachtet werden dürfen. Grosse Bedeutung kommt im 21. Jahrhundert der Kommunikation zu. Auch in diesem Punkt versagte der Verwaltungsrat. Allein die Kommunikation an eine kantonsrätliche Kommission, bei der das Amtsgeheimnis regelmässig nicht gewahrt ist, ohne gleichzeitige Mitteilung an die Öffentlichkeit, ist falsch. Dazu kommt, dass unvollständige und nicht fundierte Ideen zur angeblichen Lösung eines Problems bunt gemischt präsentiert wurden, statt das Problem zu bezeichnen und unter Einbezug der Anspruchsgruppen nach Lösungen zu suchen. Durch seine Art der Kommunikation schaffte es der Verwaltungsrat, das schon immer sehr fragile politische Klima in dieser Frage vollends zu vergiften. Insgesamt zeugt das Vorgehen des Verwaltungsrats von einem derart grossen fachlichen Unvermögen, dass ein dringender Handlungsbedarf besteht – entweder in Form einer umfassenden Weiterbildung oder indem die Mitglieder des Verwaltungsrats durch geeignete Persönlichkeiten ersetzt werden.Werner Ritter-Sonderegger, HinterforstDer Verkehr sind immer die anderen«Für Rüsthalle neuen Platz gefunden» Ausgabe vom 31. Mai.Mit dem Verkehr ist es so eine Sache: Am Montag präsentierten die Verkehrsplaner unter Beisein des Regierungsrates die Pläne für eine Autobahnverbindung südlich von Diepoldsau, um dieses vom Durchgangsverkehr zu entlasten. In der gleichen Woche veröffentlicht der Gemeinderat die Mitteilung, dass für die Gemüserüsthalle nahe beim Diepoldsauer Zoll Land eingezont werden soll. Die Konsequenz: In Zukunft werden täglich Dutzende riesige Landwirtschaftsfahrzeuge aus dem ganzen mittleren und oberen Rheintal ihre Fracht über eine der Brücken nach Diepoldsau und auf der Hauptstrasse quer durch das Dorf an dessen Ende transportieren. Nach der Verarbeitung geht es per Lastwagen wieder zurück durchs Dorf in die Verteilbetriebe. Ja, für Stefan Britschgi passt der Platz für die Rüsthalle. Aber ist er auch für Diepoldsau ideal? In den Leitsätzen für die Ortsplanung von Diepoldsau steht, dass Gewerbebetriebe in die Region der Autobahn zu verschieben seien. Dort würde die Halle auch hingehören, nur müsste überregional eine Lösung gesucht werden. Einmal mehr produziert die lokale Politik aus wirtschaftlichen Gründen einen raumplanerischen Sündenfall, auf dass in Zukunft noch mehr über die Teilung des Dorfes durch das grosse Verkehrsaufkommen und die Notwendigkeit einer Entlastungsstrasse durch das letzte wenig belastete Gebiet der Rheininsel lamentiert werden kann.Jürg Sonderegger, Bienenstrasse 7, DiepoldsauKein Leistungsabbau am Volk vorbeiDie CVP Rheintal nimmt mit Befremden davon Kenntnis, dass stationäre Leistungen künftig nur noch in vier Spitälern im Kanton angeboten werden sollen. Besonders das Rheintal würde so zur Versorgungswüste. Der Verwaltungsrat Spitalverbunde stellt den Volksentscheid 2014 in Frage – nach nur dreieinhalb Jahren! Noch am 11. Februar 2014 argumentierte die Regierung wörtlich: «Die wohnortnahe Versorgung (einschliesslich der Zusammenarbeit mit vor- und nachgelagerten medizinischen Angeboten wie Hausärzten, Pflegeheimen, Spitexorganisationen usw.) durch zwei Spitalstandorte hat Vorteile gegenüber der Versorgung durch nur einen Standort und kann mit der Vorlage der Regierung besser und konsequenter umgesetzt werden. Beispielsweise können in Altstätten heute Synergien zwischen dem Akutgeriatrischen Zentrum und dem benachbarten Pflegeheim optimal genutzt werden. Die Intensität der Zusammenarbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen nimmt mit zunehmender Distanz zum Akutspital ab. Für die Übernahme oder Praxiseröffnung einer Hausarztpraxis spielt für die angehenden Grundversorger die Nähe zu einem Spital eine bedeutende Rolle, weil dieses die Hausärztinnen und Hausärzte in der Notfallversorgung unterstützen und massiv entlasten kann. Bei einer Aufhebung von Spitalstandorten ist damit zu rechnen, dass mittelfristig auch die Hausärztinnen und Hausärzte fehlen werden.» Und heute? Aus drei Akutspitälern ist eine einheitliche Organisation geworden. Die heutigen Standorte Altstätten, Grabs und Walenstadt haben ihr Leistungsangebot aufeinander abgestimmt: Zentrumsleistungen am Kantonsspital sowie Grundversorgung mit punktuellen Ergänzungen an allen regionalen Spitalstandorten. Nach wie vor benötigen das Rheintal und seine Bewohner die Erneuerung und Erweiterung des Spitals Altstätten.1. Das Netzwerk. Die Spitalversorgung ist im Kanton auf eine konzise und stimmige Aufgabenteilung ausgelegt. Es geht nicht an, ein Rad aus dem Uhrwerk herauszubrechen.2. Die bevölkerungsnahe Grundversorgung vor Ort. Die Rheintaler erwarten je ein wohnortnahes und flächendeckendes Spitalnetz mit einem Basisangebot. Vor allem ältere Mitmenschen schätzen die Nähe und den häufigen Besuch ihrer Angehörigen. Unsere Bevölkerung wird älter, die Altersgebrechen werden zunehmen, die Nachfrage nach dem Basis-Spitalangebot wird steigen.3. Das ausführungsbereite Projekt «Spital Altstätten». Es sind flexibel nutzbare Neubauten geplant. Das fällt vor allem beim Basis-Spitalangebot ins Gewicht. Es liegt in der operativen Verantwortung des Spitalverbundes, das Nachgefragte am richtigen Ort anzubieten.Die CVP Rheintal nimmt die Regierung beim Wort. CVP Rheintal erwartet von der Regierung und ihren Organen das Respektieren und Befolgen des Volkswillens. Dem Rheintal und seiner Bevölkerung steht ein Spital Altstätten mit einer guten und bezahlbaren Grundversorgung zu.CVP Rheintal, ParteileitungMeilenstein für die StadtentwicklungFür die FDP Altstätten ist es ein äusserst positiver Schritt, dass in der heutigen Liegenschaft Prestegg sowohl das dort bereits ansässige Museum wie auch neu das erfolgreiche örtliche Kleinkunsttheater Diogenes vereint werden. Das Gebäude Prestegg befindet sich im Besitz der Museumsgesellschaft, die auch im Sinn von Eigenverantwortung und Gemeinsinn für den Um- und Ausbau sowie den erweiterten Museumsbetrieb verantwortlich zeichnet. Als Mieter wird der Diogenes-Theaterverein für die theaterspezifischen Einbauten und den Theaterbetrieb verantwortlich sein. Beide Organisationen sind seit Jahrzehnten in Altstätten aktiv und verfügen je über mehrere Hundert Mitglieder. Die Stadt Altstätten unterstützt mit einem einmaligen Investitionskostenbeitrag vom 2,5 Mio. Franken das Bauprojekt und leistet neu deutlich höhere jährliche Betriebskostenbeiträge von gesamthaft 250 000 Franken an beide Vereine. Diese Beiträge sind auf fünf Jahre befristet und je durch eine Leistungsvereinbarung zwischen der Stadt und den beiden Vereinen abgesichert. Darin ist unter anderem auch die Nutzung der Räume durch die Stadt geregelt. So sollen Trauungen neu in der Prestegg stattfinden. Im Verhältnis zu den gesamten Baukosten von gegen 8 Mio. Franken ist das Engagement der Stadt, auch im Bezug auf die jährliche Belastung, angemessen und tragbar. Der Kanton leistet über den Lotteriefonds einen angemessen Beitrag, und den bedeutenden Rest der Mittel haben die beiden Vereine beizusteuern. Die Zusammenführung von Museum, mit bedeutend verlängerter und ganzjähriger Öffnungszeit, und Diogenes-Theater auf dem Areal Prestegg bringt eine deutliche Aufwertung der Altstadt und besonders auch der Obergasse. Dies wird sich auch wirtschaftlich auswirken. Mit der transparenten Eingangsgestaltung und einer ansprechenden Öffnung des Gartens gegen die Altstadt/Obergasse hin, wird zudem äusserlich ein ansprechendes, zeitgemässes Bild geschaffen. Gestalten wir aktiv eine positive Zukunft – stimmen wir am 10. Juni Ja. FDP Altstätten, VorstandZwei Tage Vaterschaftsurlaub?Das einzige Kriterium, das als ausschlaggebend gegen die vier gewünschten Wochen Vaterschaftsurlaub genannt wird, heisst: die Wirtschaft wird darunter leiden. Gerade Buben sind auf einfühlsame und engagierte Väter und Männer angewiesen, und das vom ersten Tag an, wenn nicht schon vorher. Das weiss jeder Mann aus eigener Erfahrung. Empfohlene Lektüre zum Thema: Dieter Thomä: «Väter, eine moderne Heldengesellschaft».Barbara Müller Gächter, Balgach