15.04.2018

Digitalisierung hält Einzug

1085 Genossenschafterinnen und Genossenschafter nahmen Kenntnis von einem gelungenen Geschäftsjahr. Die Clientis Biene Bank im Rheintal stärkte die Eigenmittel und steigerte ihren Jahresgewinn.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Max PflügerAm Samstagabend waren die Genossenschafter der Clientis Biene Bank im Rheintal zur 139. Generalversammlung geladen. Verwaltungsratspräsident Christof Steger und René Bognar, Vorsitzender der Geschäftsleitung, führten durch die Versammlung und präsentierten die Zahlen des Geschäftsjahres 2017. Sie ernteten denn auch breite Zustimmung. Alle Anträge des Verwaltungsrates wurden von den Anwesenden einstimmig, diskus- sionslos und ohne Enthaltungen gutgeheissen.Kritisch äusserte sich Christoph Steger jedoch zur weltweiten Tiefzinspolitik, die mit den Negativzinsen auch der Biene Bank das Leben schwer macht. Die Biene hat im vergangenen Jahr rund 84000 Franken an Negativzinsen bezahlen müssen. «Die Weitergabe der Negativzinsen an unsere Kunden ist aber weder bei uns im Verwaltungsrat noch in der Geschäftsleitung bis jetzt je ein Thema gewesen», sagte Steger. Er wäre jedoch froh, wenn das Negativzinsregime eher früher als später abgeschafft werden könnte.Die Biene-Schalter bleiben offenEinen detaillierten Überblick über das Geschäftsjahr gab sodann René Bognar: «Unsere Bank konnte in sämtlichen Bereichen wachsen. Die Bilanzsumme stieg um 3,2 Prozent und liegt per Jahresende bei 915 Mio. Franken.» Der Bilanzgewinn steigerte sich 2017 auf rund 2,02 Mio. Franken. Davon werden 1,81 Mio. Franken an die gesetzlichen und freiwilligen Gewinnreserven zugewiesen und 75000 Franken werden dem Fonds für Vergabungen verbucht.So wie in allen Branchen ist die Digitalisierung auch in der Bankenwelt immer wieder ein grosses Thema. Bognar sagte dazu: «Der digitale Tornado, der schon andere Branchen wie die Printmedien oder die Musikindustrie überrollt hat, nähert sich auch der Bankenwelt.» Überall würden Bankfilialen geschlossen oder «unbemannt» weitergeführt. Umfragen zeigen, dass nur rund die Hälfte aller Kunden während eines Jahres noch eine Bank betritt. Die andere Hälfte pflegt den Kontakt per Telefon oder Internet. Auch die Biene bedient Monat für Monat weniger Kunden am Schalter.Ganz verschwinden wird der persönliche Kontakt jedoch nicht. Christof Steger sagte dazu: «Wir denken nicht, dass die Digitalisierung die klassische Beratungstätigkeit einer Bank vollständig ersetzt. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Kunden zunehmend hybrid verhalten werden. Das heisst: Für gewisse Geschäfte werden sie den elektronischen Kanal nutzen, für andere nach wie vor den persönlichen Austausch mit dem Bankmitarbeiter bevorzugen.» Zukünftig stehen den Biene-Kunden vermehrt beide Wege offen.Ein Zeichen für die analoge Welt setzte die Biene-GV noch am selben Abend: Beim Dessert wurde den Gästen eine Postkarte mit dem eindrücklichen Bild «unserer» Burg inmitten der Rebberge ausgeteilt. Und dann gleich noch ein Kugelschreiber dazu. «Nutzen Sie die Gelegenheit», wurden die Genossenschafterinnen und Genossenschafter aufgefordert, «schreiben Sie wieder einmal analog und ganz persönlich eine handschriftliche Grussbotschaft. Beim Ausgang steht eine Urne bereit, wo die Karten eingeworfen werden können. Wir übernehmen den Versand und das Porto für Sie.» Bis über Mitternacht hinaus feierten die Biene-Genossenschafter dann ihre GV bei Gesprächen im Saal, beim Tanz zur Musik des Trios SHS, gemütlich in der Lounge oder mit Freunden in der Meca-Bar.HinweisMehr Bilder gibt es auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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