Dieses war der siebte Streich

Schach Der Vereinsmeister des Schachclubs Rheintal heisst zum siebten Mal Gilbert Jost. Mit 9,5 Punkten aus zwölf Partien und einem Vorsprung von 2,5 und mehr Punkten vor seinen Mitkonkurrenten stellte er einmal mehr seine grosse Klasse unter Beweis.Keine einzige NiederlageGilbert Jost war der einzige Spieler, der alle Runden ohne Niederlage überstand.Alle anderen Teilnehmer mussten ihren König mindestens zweimal umlegen. Wie ist es möglich, dass ein Spieler im Variantendickicht praktisch immer den richtigen Weg findet? Der Oberstufenlehrer ist sich wie kein zweiter bewusst, dass der Erfolg im Schachspiel nicht nur von Talent und Inspiration abhängt.Fleiss und ArbeitMindestens ebenso wichtig sind Fleiss und ein solides Handwerk. Wer siegen will, muss auch dafür arbeiten. Entsprechend seriös bereitet sich der Champion auf seine Einsätze vor. Auch gegen vermeintlich schwächere Gegner sucht er nicht die schnelle Entscheidung, sondern setzt auf bewährte, langfristige Konzepte. Als Anziehender verlässt er sich auf das vielseitige Londoner System, mit Schwarz bevorzugt er die sizilianische Drachenvariante.Obwohl sich der Widnauer mit der immer gleichen Eröffnungswahl einem gewissen Risiko aussetzt, ist es seinen Widersachern bis zur Stunde nicht gelungen, eine Schwachstelle in seinem Repertoire auszumachen, von einer Widerlegung ganz zu schweigen. Insofern dürfte Josts siebter Streich noch lange nicht der letzte gewesen sein.Mr. Unentschieden teilt sich Rang dreiMit einem respektvollen Rückstand von 2,5 Punkten wurde Urs Benninger Vizemeister. Er war gut unterwegs, doch in der fünften Runde unterlief ihm ein verhängnisvoller Fehler. Ohne Not stellte er in einer ausgeglichenen Stellung eine Leichtfigur ein.Den dritten Rang mit je 6,5 Punkten teilten sich Rafael Ibanez und Kurt Kaufmann. Letzterer nahm sich selbst aus dem Rennen um eine bessere Platzierung, indem er mehr als die Hälfte aller Partien unentschieden gestaltete. (kk)Schlussrangliste:Play-off: 1. Gilbert Jost, Widnau, 9,5 Punkte; 2. Urs Benninger, Thal, 7; 3. Rafael Ibanez, Rebstein, 6,5; 4. Kurt Kaufmann, Berneck, 6,5; 5. Pius Steiger, Oberriet, 5.Play-down: 1. Enrique Lorita, Heerbrugg, 6; 2. Stephan Marte, Horn, 5,5; 3. Günther Hüttig, Heerbrugg, 5; 4. Franz Roscher, Eichberg.