Die Miss-Universe- Wahlen gehören zweifellos zu den faszinierendsten und angesehensten Schönheitswettbewerben weltweit. In diesem globalen Spektakel treten Frauen aus verschiedenen Ländern nicht nur an, um ihre äussere Schönheit zu präsentieren, sondern auch, um ihre Intelligenz, ihren Charme und ihr soziales Engagement unter Beweis zu stellen. Dieses Jahr strebt eine junge Frau aus dem Rheintal an, die Schweiz bei der Wahl zur Schönsten im Universum im November in El Salvador zu vertreten. Doch bevor es so weit ist, muss sich Naomi Eigenmann diesen Samstag im Final der Miss Universe Switzerland 2023 in Genf gegen 14 andere Frauen behaupten.
Sie will Tabuthemen eine Stimme geben
Die 27-jährige, gebürtige Altstätterin Naomi Eigenmann ist keine Unbekannte in der Welt der Schönheitswettbewerbe. Bereits 2016 nahm sie an den Miss- Ostschweiz-Wahlen teil und wurde später zur Teilnahme an den Miss-Schweiz-Wahlen eingeladen. Dennoch ist ihre Teilnahme an der Miss Universe Switzerland 2023 mehr als nur ein erneuter Versuch, auf der grossen Bühne zu glänzen. Als selbstständige Mentorin und Coach im Bereich Mindset- und Persönlichkeitsentwicklung hat sie klare Ziele vor Augen.
Weder verheiratet noch geschieden, mindestens 1,65 Meter gross und kinderlos: Das waren einmal die Kriterien für die Finalistinnen von Miss Universe Switzerland. Im letzten Jahr wurden die Regeln gelockert. Man wolle mit der Zeit gehen, lautete die Begründung der Verantwortlichen. Ein Kriterium bleibt jedoch unverändert: der Schweizer Pass ist ein Muss. Naomi sieht in dieser Entwicklung eine Bestärkung dafür, dass Schönheitswettbewerbe längst nicht mehr nur das Äussere in den Fokus rücken. Sie betrachtet sie vielmehr als eine Plattform:
Hier erhalte ich eine Stimme und kann etwas bewegen.
Sie will jungen Mädchen ein Vorbild sein
Im Gegensatz zu einigen Mitbewerberinnen, die sich für Umweltschutzorganisationen oder Gesundheitskampagnen einsetzen, hat Naomi ein persönliches Anliegen gewählt. Ihr Ziel ist es, nicht nur äusserlich zu glänzen, sondern auch als Botschafterin aufzutreten und Tabuthemen wie sexuellem Missbrauch und häuslicher Gewalt eine Stimme zu verleihen. In ihrem Podcast «Unlock your Soul» spricht sie offen über ihre Vergangenheit und die Erfahrungen von Misshandlungen. Sie betont:
Ich möchte anderen Menschen helfen, über ihre Erfahrungen zu sprechen und ihnen Mut machen, sich nicht dafür zu schämen.
Durch ihre Teilnahme bei Miss Universe Switzerland 2023 möchte Naomi eine wichtige Botschaft an junge Frauen und Mädchen senden. Sie ermutigt sie, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren und aufzuhören, sich ständig zu vergleichen. Auf ihren Social-Media-Kanälen zeigt sie sich in verschiedenen Facetten, um anderen Frauen zu verdeutlichen, dass sie wertvoll sind und dass es normal ist, in der «perfekten» Social-Media- Welt auch die Realität zu zeigen. «Ich zeige mich oft ungeschminkt, ungestylt und auch traurig», sagt sie. Zu gewinnen sei für die 27-Jährige zweitrangig. Trotzdem hat sie sich auf den Finalevent diesen Samstag vorbereitet.
Sie kämpft mit schmerzenden Füssen
Naomi absolvierte ein intensives Laufstegtraining bei Experten und befindet sich nun in der finalen Trainingswoche mit den anderen Finalistinnen. Hinter den Kulissen eines solchen Wettbewerbs gibt es verschiedene Veranstaltungen, Catwalks und Fotoshootings, die den Wettbewerbsdruck verdeutlichen. Doch Naomi hat auch persönliche Herausforderungen gemeistert. «Das Schlimmste war es, die meiste Zeit mit hohen Schuhen zu verbringen. Jedoch haben sich meine Füsse schnell daran gewöhnt, dank täglicher Pflege», erzählt sie und lacht.
Vor dem Final hat man die Möglichkeit hier für seine Favoritin abzustimmen.