Gemeinden
Es waren 89 Minuten und 58 Sekunden gespielt, als die Blau-Gelben die Luft anhielten: Der Gäste-Stürmer Rohollah Afkari hatte das 0:1 auf dem Fuss. Der Ball ging aber knapp am linken Pfosten vorbei. «Da hatten wir Glück, wir hätten den einen Punkt auch noch verlieren können», sagte Diepoldaus Trainer Patrik Riklin.
Es blieb es beim torlosen Unentschieden, das den Diepoldsauern nach sieben Siegen in Folge den ersten Punkteverlust bescherte. «Der Gegner hat sich geschickt gewehrt», sagte Riklin und fügte an:
Offensiv hatten wir heute einfach zu wenig Durchschlagskraft, es war allgemein überall ein bisschen zu wenig. So kann man gegen ein Team wie Rorschach-Goldach II nicht gewinnen.
Dass es nicht zum Sieg reichte, sieht Riklin auch in zwei Spielsituationen: «Die beiden Kopfball-Chancen von Fabian Besserer und Kimi Metzler gegen Ende der ersten Halbzeit müssten eigentlich drin sein». Den achten Sieg in Serie hätte Diepoldsau gerne mitgenommen, doch Riklin relativiert: «Man darf nicht vergessen, woher wir kommen.» Kaum ein Fussballkenner hätte mit einem solch furiosen Meisterschaftsstart der Rheininsler gerechnet.
Erste Torchance in der 32. Minute
Am milden Herbstabend – beim Ankick zeigte das Quecksilber noch immer über 20 Grad an – war schnell klar, dass der Gegner, der fünf Spiele hintereinander nicht mehr verloren hat, ein echter Prüfstein sein würde. Doch das Spiel war vor allem in der ersten Halbzeit äusserst zäh. Der zeitweise stürmische Föhn machte die Sache für die Akteure auch nicht einfacher. Manche Flanke und manches weite Zuspiel erreichte den gewünschten Empfänger nicht. Dazu mussten immer wieder Spieler gepflegt werden. Schiedsrichter Patrik Baumann aus Appenzell sagte: «Es war nicht einfach, dieses Spiel zu leiten. Die beiden Teams schenken sich nichts. Zum Teil ging es recht ruppig zu und her». Eine sehr gute Note konnte man dem Unparteiischen dennoch attestieren.
Beide Mannschaften zeigten sich stark in der Defensive. Weil sich keine der beiden Hintermannschaften einen gröberen Schnitzer leistete, fand die erste halbe Stunde praktisch ausnahmslos zwischen den beiden Strafräumen statt. Petar Petrov und Dominic Huber, die beiden Goalies, blieben grösstenteils beschäftigungslos.
In der 32. Minute bekam Petrov Arbeit. Patrick Scheier kam zum Schuss, doch Petrov tauchte blitzschnell in die Ecke. Der Abpraller kam zu Afkari, der mit seinem Versuch in der Abwehr hängen blieb. Die eingangs erwähnten Kopfballchancen durch Besserer und Metzler blieben die mit Abstand besten Möglichkeiten der Gastgeber.
Diepoldsau gut 25 Minuten in Überzahl
Die Gastgeber hatten sich für die zweiten Hälfte einiges vorgenommen. In der 57. Minute scheiterte Dursun Karatay mit einem Freistoss an Huber. Eine Minute später gab es Freistoss auf der anderen Seite: Petrov löste die Aufgabe, die ihm Aimar Gallardo gestellt hatte, ohne Probleme. Nach einer guten Stunde brach Karatay durch und konnte von Yves Rusch knapp vor dem Strafraum nur noch mit einem Foul gebremst werden. Rusch sah dafür die gelbe Karte. Weil der Rorschacher Innenverteidiger bereits kurz vor der Pause verwarnt wurde, mussten die Gäste mit neun Feldspielern weitermachen.
Man war gespannt, ob die Gastgeber die zahlenmässige Überlegenheit ausnützen können. Die Rheininsler hatten nun mehr Ballbesitz, doch Rorschach-Goldach verteidigte weiterhin gut und hatte vorne auch die eine oder andere Halbchance. So in Minute 76 als Afkari ganz knapp vor dem Strafraum gefoult wurde, Marco Büchels Freistoss geriet zu hoch. Vier Minuten später passte Karatay auf den eingewechselten Alban Lufi, der allerdings mit einer Abseitsposition zurückgepfiffen wurde. Nach der Riesenchance von Afkari (90.) versuchte es Karatay in der dritten Minute der Nachspielzeit nochmals, Huber hielt seinem Team den Punktgewinn fest.
3. Liga, Gruppe 2
Diepoldsau-Schmitter – Rorschach-Goldach II 0:0
Rheinauen, 140 Zuschauer – SR: Baumann.
Diepoldsau-Schmitter: Petrov; Elbrecht, Shajnoski, Besserer, Giani; Metzler, T. Szin, Bü. Bilgic, Memisi; Dietsche; Karatay – Ersatzspieler: Sigrist; Ba. Bilgic, Behluli, Rieser, Gröber, Lufi, Hot
Rorschach-Goldach: Huber; Büchel, Rusch, Haag, Joos; Scheier, Schäfer, A. Campobasso, Da Costa Lopes; Moscara; Afkari – Ersatzspieler: Schumacher, Arena, Baralija, Holderegger, Gallardo, Büchler
Gelbe Karten: 22. Büchel, 44. Rusch, 45. T. Szin, 59. Gröber, 60. Lufi, 62. Dietsche, 67. Haag, 75. Afkari.
Gelb-rote Karte: 64. Rusch.
Tabelle: 1. Diepoldsau-Schmitter 8/22, 2. Appenzell 7/17, 3. Rorschach-Goldach II 8/14, 4. Rüthi 7/13, 5. Gams 7/12, 6. Rebstein 7/10, 7. Brühl II 6/8, 8. Montlingen II 7/7, 9. Widnau II 7/6, 10. St. Otmar 7/6, 11. Herisau 7/6, 12. Staad 6/0.
