10.02.2019

Diepoldsauer Nervenflattern

Am Nationalliga-A-Finalturnier in Diepoldsau krönt sich erstmals der dreifache Feldchampion STV Wigoltingen zum Schweizer Hallenmeister. Die Thurgauer besiegen die entthronten Gastgeber im Entscheidungssatz des Finals.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerFaustball Widnau sichert sich die Bronzemedaille der Schweizer Hallenmeisterschaft mit dem 3:1-Sieg gegen Elgg-Ettenhausen im Spiel um den dritten Platz. Im Halbfinal gegen Diepoldsau verloren die Widnauer nach einer 2:0-Satzführung (siehe Kasten).Im Endspiel lag Diepoldsau gegen Wigoltingen in den ersten drei Sätzen meist in Führung. Absetzen konnten sich die Rheininsler aber nur – vorübergehend – im zweiten Satz. Die mit Anschlä­- ger Christian Lässer spielenden Rheininsler hatten zudem jeweils grosse Mühe, den Satz abzuschliessen. Das lag vor allem daran, dass sich Wigoltingens Servicemann Ueli Rebsamen stets im entscheidenden Moment steigerte.Grosse Schwierigkeiten, die Sätze abzuschliessenUnd die Diepoldsauer im Gegensatz dazu in diesen wichtigen Punkten eher schwächelten. Sinnbildlich dafür war eine Seilberührung von Lässers Faust beim Stand von 9:9 im ersten Satz. Der Startdurchgang ging auch deshalb verloren, den zweiten Abschnitt konnte der SVD nach 6:2-Führung gerade noch über die Ziellinie retten. Als die Gastgeber aber den dritten Durchgang mit dem vierten Satzball doch noch gewannen, war der dritte Hallen-Meistertitel in Folge für den SVD Diepoldsau in Griffnähe gerückt.Zwei Sätze später haderte Diepoldsaus Trainer Jogi Bork aber mit der 2:3-Niederlage – und auch mit der Leistung seiner Spieler: «Ich bin nicht zufrieden. Wir machten viel zu viele individuelle Fehler, das zieht sich über die gesamte Saison», sagt er. Der SVD habe aber auch nie mit der Stammaufstellung antreten können, sagt Bork.Es schien im NLA-Final jedoch, dass der SVD mit der Absenz Lukas Lässers (er stand im Final nur auf dem Matchblatt) besser umgehen konnte als noch beim European Champions Cup vor wenigen Wochen.Allerdings war das Niveau beim europäischen Final-4-Turnier auch höher. «Richtig gutes Zusammenspiel hat keine Mannschaft gezeigt», sagt Bork. Auch Wigoltingen war von Einzelaktionen Rebsamens abhängig.Mit diesen konnte der Thurgauer den Rheininslern den Titel in den letzten zwei Abschnitten entreissen. Den vierten Satz schenkte das Heimteam nahezu ab, der fünfte und entscheidende war ein Sinnbild des gesamten Finals: Diepoldsau führte 6:4, gab dann aber sechs Punkte in Folge ab. Beim aktuell besten Schweizer Anschläger, Ueli Rebsamen, zeigte sich, seinen ersten Hallentitel vor Augen, nun ebenfalls Nervenflattern. Aber er hatte vier Matchbälle, und den letzten verwandelte er mit einem Servicewinner exakt auf die Grundlinie.Rebsamens Einzelaktionen setzen SVD schachmattMit diesem knappen, aber verdienten Sieg ist der STV Wigoltingen nach den drei Feldtiteln 2016 bis 2018 nun erstmals auch Hallenmeister. Der SVD Diepolds- au-Schmitter verdiente sich die Goldmedaille als kurzfristiger Ausrichter des nun eintägigen Finalturniers. Aber sportlich hat er zum zweiten Mal innert kurzer Zeit in seiner Stube Kirchenfeld die Ziele nicht erreicht.NLA-Final-4-TurnierFinalWigoltingen – Diepoldsau-Schmitter 3:2(11:9, 9:11, 11:13, 11:5, 11:9)Kirchenfeld, Diepoldsau – 350 Zuschauer – SR: Meier (van Embden/Meyerhans).Diepoldsau: Schoch, Eggert, C. Lässer, Marthy, Müller; Hutter, Hemmi, De Lucia, L. Lässer.3./4. PlatzWidnau – Elgg-Ettenhausen 3:1(7:11, 11:3, 11:9, 11:7)Widnau: Fehle, Kohler, Linder, Meier, Fontoura, Kehl; Kunz, Bognar.HalbfinalsDiepoldsau – Widnau 3:2(9:11, 7:11, 11:3, 11:2, 11:8)Diepoldsau: Schoch, Eggert, C. Lässer, L. Lässer, Marty, Müller; Hemmi, de Lucia, Hutter.Widnau: Kohler, Fehle, Bognar, Linder, Meier, Fontoura; Kehl, Kunz.Weiteres Ergebnis: Wigoltingen – Elgg 3:1 (8:11, 11:5, 11:5, 11:5).

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