Diepoldsau verliert im Derby erstmals

Bei über 30 Grad wollte Die- poldsaus Motor nicht anspringen. Besonders gegen Widnau war beim Leader der Wurm drin. Die Diepoldsauer hatten viel Mühe, die Bälle von Jan Meier zu kontrollieren. So ging’s weiter, Diepoldsau wurde nie gefährlich, obwohl auch Widnau nicht berauschend war. Widnau überzeugte aber mit einer geschlossenen Teamleistung. Die ersten beiden Sätze gewann es ohne grosse Gegenwehr 13:11 und 12:10. Die Zuschauer, die auf eine Reaktion des Leaders gehofft hatten, wurden enttäuscht. Die Rheininsler liessen sich komplett hängen, auch Spielerwechsel brachten keinen Schwung. Der dritte Satz ging mit 11:7 klarer an Widnau als die beiden vorhergehenden.So ging der SVD verdient als 0:3-Verlierer vom Platz, während Widnau sich für die im Mai erlittene schmerzliche Niederlage revanchierte. Damals gewann der SVD den entscheidenden Ballwechsel beim knappest möglichen Resultat von 14:14 im Entscheidungssatz. Diesmal behielt Widnau das bessere Ende für sich. Trotzdem wird Diepoldsau mit immer noch vier Punkten Vorsprung wohl kaum mehr von der Spitze zu verdrängen sein. Höchst wahrscheinlich trifft Widnau im Halbfinal auf das momentan drittklassierte Neuendorf. Die beiden anderen Spiele gewannen sowohl Diepoldsau wie auch Widnau gegen Jona mit 3:1.Beide Rheintaler Teams gewinnen zweites SpielDiepoldsau-Trainer Bork verlangte eine Reaktion und brachte Ziereisen für Schoch. Spielerisch überzeugte der SVD weiter nicht, er war aber punkto Einstellung besser. Mit 11:9 gewann der SVD Satz eins. Danach fand sich Jona in X-Formation besser zurecht, was zum Satzausgleich führte. Nun kam Schoch für Eggert und Diepoldsau versuchte sich mit einer kuriosen Aufstellung: Es bildete in der Abwehr eine Viererkette, bei der Lukas Lässer, Schoch, Müller und Ziereisen auf 18 Meter vorgezogen einen Riegel bildeten. Einzig Christian Lässer stand etwas vorgezogen vorne rechts. Damit verwirrte der SVD den Gegner. Die Rheintaler holten die nächsten beiden Sätze mit 11:8 und nahmen so immerhin zwei Punkte aus Jona mit.Widnau traf schon vor dem Derby auf Jona. Im Hinblick auf den am Wochenende stattfindenden EFA-European Cup in Kleindöttingen, an dem auch Die- poldsau teilnimmt, liess Coach Meier die Stammformation um Captain Kohler, Fontoura, Meier, Fehle und Linder durchspielen. Gegen Jona startete Widnau verhalten. Nach vielen Fehlern ging Satz eins in die Verlängerung, die Widnau dank Unterstützung Jonas mit 13:11 für sich entschied. Danach nahm Widnaus Fehlerquote sogar noch zu. Acht Servicefehler führten zum Satzausgleich für Jona. Widnau fing sich dann aber wieder und zeigte eine solide Vorstellung. Vor allem aus der Defensive agierten die Rheintaler stark, sie unterstützen so die beiden Angreifer, was diesen Selbstvertrauen gab. Mit 11:9 und 11:6 entschieden sie die Partie am Ende für sich.Auch im Cup war Widnau erfolgreich. Gegen ein ersatzgeschwächtes Dozwil, das vor zwei Wochen mit Natispieler Raphael Schlattinger sensationell den Sieg am Eidgenössischen Turnfest holte, mussten die Rheintaler mehr kämpfen, als ihnen lieb war. In knappen Sätze behielten sie jeweils in den wichtigen Momenten kühlen Kopf und bezwangen die Thurgauer. Im Viertelfinal trifft Widnau auf den Sieger der Partie zwischen Staffelbach (NLB) und Fricktal (1. Liga). (mm/kom)Diepoldsau: L. Lässer, Müller, Eggert, Schoch, Columpsi, Ziereisen, C. Lässer.Widnau: Fontoura, Meier, Kehl, Kohler, Linder, Fehle, Heule, Bognar.