05.09.2022

Diepoldsau und Widnau überzeugen auf der ganzen Linie

Die Frauen des SVD Diepoldsau-Schmitter und die Männer von Faustball Widnau gewinnen den Schweizer Meistertitel. Während die Rheininslerinnen sehr souverän auftraten, war es bei Widnau deutlich spannender – aber deshalb nicht weniger überzeugend.

Von mm/mb
aktualisiert am 02.11.2022
Nichts anderes als die Titelverteidigung und den dritten Feldtitel in Folge hatte sich Diepolds­au-Schmitter zum Ziel gesetzt. Und diesen Titel holte das Team um Captain Eva Lässer in Kleindöttingen AG auf eindrückliche Art. Im Halbfinal gab es ein souveränes 3:0, im Final ein ebenso deutliches 3:1.In den Halbfinal gegen das ersatzgeschwächte Kreuzlingen starteten die Rheintalerinnen nervös. Trotzdem waren sie im entscheidenden Moment eiskalt und gewannen den Satz nach Verlängerung. Mit der Führung im Rücken spielten Bognar & Co. befreiter. Der Gegner hielt dagegen, es gab jedoch vor allem vorne einen Qualitätsunterschied. Während Kreuzlingens Sarah Peterhans Fehler beging, punktete Tanja Bognar auch auf nicht optimale Zuspiele. So setzte sich Diepoldsau früh ab und verwaltete den Vorsprung zum 11:7. Danach hielt Kreuzlingen nicht mehr mit; mit 11:3 im letzten Satz machte Diepoldsau den Finaleinzug perfekt.Im anderen Halbfinal gab es keine Überraschung; Jona siegte 3:0, der Dauerfinal der letzten Jahre war wieder Tatsache.Jona bekam Diepoldsaus Offensive nie in den GriffIn diesen startete der Titelverteidiger wie aus einem Guss. Die Defensive stand solid und vorne punktete Diepoldsau nach Belieben. Der SVD überrollte Jona mit 11:4 im Startsatz. Zwar fand Jona dann besser ins Spiel, es war aber immer noch das Team von Trainer Mathias Ziereisen, das den Ton angab. Jona hatte viel Mühe im Zuspiel, machte zu viele Fehler und fand kein Rezept, um Diepoldsaus Angriffe in den Griff zu bekommen.[caption_left: So bejubelte Diepoldsau den dritten Titel in Folge.]Durch einen 11:7-Satzerfolg gingen die Rheintalerinnen mit 2:0 in Führung. Wer nun dachte, der Final sei entschieden, irrte. Vor Satz drei wies Jonas Trainer seine Angabenspielerin an, Diepoldsaus Hauptangreiferin aus dem Spiel zu nehmen. Dieser taktische Kniff zeigte Wirkung. Svenja Wrede, als gelernte Abwehrspielerin auf der Angriffsposition, konnte nicht genug Druck auf  Jonas Defensive ausüben. Plötzlich schien bei Diepoldsau der Wurm drin zu sein, denn es schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein. So entwickelte sich ein ausgeglichener dritter Satz, in dem Jona stets die Nase vorn hatte. Beim Stand von 9:10 versuchte Bognar eine ganz kurze Angabe, die jedoch im Netz landete. So verkürzte Jona auf  1:2.Diepoldsau nutzte die Satzpause, um sich wieder aufzurappeln – und das Team fand im vierten Satz zu alter Stärke zurück. Nun war es wieder das deutlich bessere Team auf dem Feld. Beim Spielstand von 10:6 erspielten sich die Diepolds­auerinnen dann vier Matchbälle. Nachdem der erste ungenutzt blieb, verwandelte Diepoldsau den zweiten und entschied so den Final für sich. Damit heisst der Meister der Frauen einmal mehr Diepolds­au-Schmitter. Dank des Titelhattricks darf der SVD den Wanderpokal behalten. Er findet sicher einen schönen Platz im Trophäenregal im Vereinsheim.Faustball  Widnau geht zweimal über sieben SätzeEbenfalls in Kleindöttingen am Start waren die Widnauer Männer, die eine Woche vorher am letzten Spieltag noch die Qualifikation für sich entschieden haben. Die Ambitionen der Rheintaler waren dementsprechend hoch. Am Samstag trafen sie im Halbfinal auf Neuendorf, den Vierten der Qualifikation.Dort legten die Herausforderer ein horrendes Tempo vor, mit dem sie Widnau überrumpelten. Rasch lag Neuendorf mit 3:0 Sätzen vorne – vier Satzgewinne brauchte es für den Sieg. Erst nach einem Wechsel in der Mitte gelang es den Widnauern, ihr Spiel zu stabilisieren – und sie zeigten eine beeindruckende Aufholjagd bis zum 3:3. So gab es einen Entscheidungssatz. Mit eindrücklichem Kampf entschied Widnau diesen Satz mit 12:10 für sich. So standen die Rheintaler im Final, wo sie auf Wigoltingen trafen, das sich gegen Affeltrangen durchgesetzt hatte.Den Widnauern war die Erleichterung nach dem Sieben-Satz-Sieg vom Vortag deutlich anzumerken, denn im Final legten sie sogleich vor. Sie entschieden den ersten, hart umkämpften Satz 13:11 sowie den zweiten 11:5 für sich. Diesen Vorteil gaben sie aber rasch wieder ab. Beide Teams hatten mit stark unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu kämpfen. Wigoltingen konnte das Momentum nutzen und glich nach Sätzen aus. Der folgende fünfte Satz entpuppte sich als Schlüsselpunkt.Nach einem Schiedsrichter-Entscheid kochte das Blut der Widnauer. Sie verloren den Satz 8:11, standen mit dem Rücken zur Wand. Doch sie reagierten. Dank guter Abwehr- und Offensivarbeit entschied Widnau den sechsten Satz mit 11:8 für sich. Es ging in den Entscheidungssatz. Widnau gewann die Seitenwahl. Auf der Seite mit den schlechteren Lichtverhältnissen legte es bis zum Seitenwechsel auf 6:3 vor. Das brasilianische Angriffsduo Juliano Fontoura und Bruno Arnold liess nicht locker. Beim Stand von 10:7 verwertete Widnau seinen zweiten Matchball.

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