20.02.2022

Diepoldsau steckt auch Rückstand weg

Die Titelverteidigerinnen kamen im Final gegen Jona in Schwierigkeiten, steigerten sich dann aber zum dritten Titelgewinn in Serie.

Von ys
aktualisiert am 02.11.2022
Im ersten Satz bahnte sich in der grossen Halle in Kirchberg BE eine klare Angelegenheit an: Der SVD Diepolds­au-Schmitter dominierte den TSV Jona von A bis Z. Schlagfrau Tanja Bognar punktete nach Belieben, nach wenigen Minuten hiess es 11:2 für die Rheintale­rinnen.Verkehrte Welt aber im zweiten Satz: Jona hatte ein Rezept gefunden, es nahm Bognar mit den Anschlägen aus dem Spiel. Das funktionierte verblüffend lange, ehe Diepoldsau eine Lösung fand. Es zeigte sich, dass den Rheintalerinnen eine druckvolle Zweitanschlägerin fehlt, ihr Angriffsspiel war nun nahezu wirkungslos. Und den eigenen Gewinnschlägen beraubt, schlichen sich auch bei den Verteidigerinnen ungewohnte Fehler ein.«Grösseres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten»Diepoldsaus Spielführerin Eva Lässer sagte im Interview auf dem Livestream von Swiss Faustball, sie hätten die Variante zwar durchschaut, aber lange nicht verteidigen können. Erst als sie mit dem Rücken zur Wand standen, fanden die Diepoldsaue­rinnen eine Lösung, um Tanja Bognar von der Ballannahme zu befreien. Von diesem Zeitpunkt an lief es den Favoritinnen wieder. Sie waren zwar nicht mehr so dominant wie im ersten Satz, aber mit 11:6 und 11:5 schafften sie souverän die Wende.«Es war ein schwieriges Spiel, bei dem wir unser gesamtes Können zeigen mussten. Wir mussten riskieren – einfach nur sauber spielen reichte nicht», so Tanja Bognar. «Letztlich hatten wir das grössere Vertrauen in unsere Fähigkeiten und konnten von den Erfahrungen profitieren, die wir in den letzten Jahren in wichtigen Spielen gesammelt hatten.» – «Wir waren von der starken Gegenwehr Jonas nicht überrascht», sagte Eva Lässer. Zwar habe man die Jonerin­nen in der Vorrunde dominiert: «Aber damals waren sie nicht in Form. Dass das am Finalturnier anders ist, zeigten sie schon beim Halbfinalsieg.» In der Vorschlussrunde setzte sich Jona gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Kreuzlingen mit 3:0 durch. Dasselbe Resultat, aber mit knapperen Satzausgängen, gelang auch Diepoldsau in seinem Halbfinal gegen Neuendorf.Bevor im Schweizer Frauenfaustball die Ära von Diepoldsau anbrach, dominierte der TSV Jona. Die Jonerinnen gewannen drei Hallentitel in Folge, so weit sind die Rheininslerinnen nun auch. Aber auf dem Feld wurden sie «erst» zweimal Meisterinnen. Hier liegt der Rekord der Jonerinnen bei sieben Titeln zwischen 2013 und 2019.[caption_left: Nach zwei gewonnenen Spielen am Sonntag gab's Medaillen für die Diepoldsauerinnen und die Diepoldsauer.  Bild: pd]Rheintaler Männer straucheln im HalbfinalEbenfalls mit Titelambitionen waren die Männer des SVD Diepoldsau ins Bernbiet gereist. Sie scheiterten aber schon im Halbfinal bei der überraschend deutlichen 1:4-Niederlage ge­-gen Oberentfelden. Im anderen Halbfinal hatte sich Qualisieger Elgg-Ettenhausen gegen Widnau gar mit 4:0 durchgesetzt.  Im Rheintaler Duell um Bronze setzte sich Diepoldsau gegen das junge Widnauer Team mit 4:1 durch.Im Final der Männer wankte der Favorit nicht nur, er fiel sogar: Elgg-Ettenhausen verlor gegen Oberentfelden mit 2:4 und wurde von den Aargauern als Hallenmeister abgelöst. Auch für Oberentfelden war es der dritte Titel im Winter.

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