22.05.2021

Diebstahl und Erpressung – Risiko Cyber-Kriminalität

Die Folgen des Coronavirus haben in den letzten Monaten in vielen Branchen weltweit grosse, wirtschaftliche Schäden verursacht. Das Virus zeigte auf, wie verletzlich unser System ist und wo die Gefahren lauern. Viren ganz anderer Art stellen eines der Top-Risiken für Unternehmen und Privatpersonen dar. Durch die zunehmende Vernetzung von IT-Geräten und Maschinen sowie die Digitalisierung der Wirtschaft und Homeoffice steigt das Risiko von Cyber-Kriminalität. Diese betrifft alle. Egal ob Unternehmen oder Privatpersonen. Cyber-Attacken von kriminellen Organisationen erfolgen auf völlig unterschiedliche Arten. Zu den bekanntesten gehören scheinbare Support-Anrufe und falsche Zahlungsbestätigungen, Internet-Betrug oder falsche Anzeigen sowie das Verschlüsseln von Daten und Erpressungen. Grössere Unternehmen werden gezielt angegriffen, KMU oft ungezielt und über alle Branchen hinweg. Rund 80 Prozent der KMU waren bereits von einem Cyberangriff betroffen. 70 Prozent aller Schäden wurden durch Mitarbeitende verursacht.Cyber-Schäden gehen ins GeldBerichte über spektakuläre Hackerangriffe und Datendiebstähle nehmen stark zu. Unternehmen drohen rasch Schäden in Millionenhöhe, existenzgefährdende Betriebsunterbrüche und ein Daten- sowie Imageverlust. Dementsprechend entscheidend ist es, sich frühzeitig über die Gefahren im Klaren zu sein, Vorsichtsmassnahmen zu treffen und sich für einen allfälligen Schadenfall abzusichern. «Um eine Risikoabwägung machen zu können, muss ein Unternehmer die Gefahr sowie mögliche Massnahmen und letztlich die Absicherungsmöglichkeiten kennen», sagt Peter Enzler, Treuhänder mit eidg. FA und dipl. Betriebswirtschafter HF. Genau bei dieser Analyse lohnt es sich, Fachpersonen beizuziehen. Einerseits um Sicherheitsvorkehrungen am System vorzunehmen und andererseits, um sich für einen allfälligen Schadenfall optimal abzu-sichern.Versicherungsprodukte unterscheiden sich stark«Inzwischen gibt es am Markt unzählige Cyber-Versicherungen von unterschiedlichen Anbietern. Hier einen Überblick zu gewinnen und das richtige Produkt zu wählen, ist für den Laien schier unmöglich», weiss Peter Enzler. Er kennt die Herausforderung bestens und weiss, dass der Teufel meist im Detail respektive im Kleingedruckten liegt. «Unternehmen, welche bereits eine Cyber-Versicherung abgeschlossen oder sich zumindest mit dem Thema befasst haben, sind grundsätzlich auf dem richtigen Weg. Durch einen Abschluss dürfen sich die Versicherten allerdings nicht in falscher Sicherheit wiegen», betont Peter Enzler. Wie bei anderen Versicherungen lohne sich ein Vergleich durch einen unabhängigen Experten sowie die konkrete Annahme eines Cyber-Angriffs, zur Überprüfung der versicherten Leistung.Beinahe alles ist versicherbarVersicherungsanbieter sind in der Ausgestaltung ihrer Produkte kreativ und bieten inzwischen für fast alle Gefahren einen Versicherungsschutz an. Oft in Form von Zusatzversicherungen. Wann welcher Schutz sinnvoll ist, ist sehr individuell. Hobbyfotografen, die beispielsweise ihre Ferienfotos vor miss-bräuchlicher Verbreitung und Veröffentlichung schützen wollen, können eine Versicherung für Urheberrechtsverletzungen abschliessen. Diese übernimmt die Kosten der rechtlichen Streitigkeiten. Auch gegen missbräuchliche Online-Geschäfte oder Persönlichkeitsverletzungen kann man sich absichern. Wer im Internet Opfer von Mobbing wird, darf bei einem solchen Versicherungszusatz auf die Kostenübernahme für eine psychologische Beratung und das Löschen von Inhalten zählen. Versicherer gehen heute sogar so weit, dass sie externe Speicherplätze und Beratungen durch IT-Fachleute im Umgang mit elektronischen Geräten anbieten. Verschiedene Aspekte berücksichtigenDie Vielschichtigkeit der Risiken von Cyber-Angriffen macht die Suche nach der perfekten Versicherungslösung nicht einfacher. Je nach Unternehmen und privater Situation fallen die unterschiedlichen Themen anders ins Gewicht. Erwähnenswert sind sicher Ertragsausfälle und Erpressungsgelder, Cyber-Diebstahl (z. B. E-Banking-Hacking), Erstatten der Kosten für Datenwiederherstellung, Bezahlung der IT-Forensik, Bezahlung eines Krisenkommunikators und von Callcenter-Kosten bis hin zu Übernahme von Drittschäden inklusive Rechtsberatung für Datenschutzverletzung. Abschliessend hält Peter Enzler fest: «In der heutigen Zeit muss sich jede Nutzerin und jeder Nutzer von elektronischen Geräten bewusst sein, dass er oder sie Opfer eines Cyber-Angriffs werden kann.» Peter Enzler sieht seine Aufgabe als Treuhänder und Betriebswirtschafter darin, seine Kunden bei der Entscheidung einer allfälligen Versicherungslösung zu unterstützen, ihnen einen Überblick über das vielseitige Angebot zu verschaffen und die Folgen eines Schadenfalls aufzuzeigen. Schadenpotenzial minimierenUnabhängig von der gewählten Versicherungslösung rät Peter Enzler, das Risiko von grösseren Schäden durch Cyber-Angriffe möglichst zu minimieren. «Das Allerwichtigste scheint mir die Sensibilisierung der Mitarbeitenden und Familienangehörigen. Oftmals ist das unbewusste Fehlverhalten eines Mailempfängers oder eines Internetnutzers das Eingangstor für Kriminelle», weiss Peter Enzler. Die wichtigen Daten rät er regelmässig professionell zu sichern, damit diese im Ernstfall wiederhergestellt werden können. Weiter müssen Anti-Viren-Pro-gramme und Firewalls eingesetzt und Updates der Software durchgeführt werden, um Angriffe zu erschweren. (radi)Wer für eine individuelle Risikoanalyse von einer unabhängigen Fachperson beraten werden möchte, kann bei der ECO Treuhand in Berneck unter der Nummer 071 555 50 55 einen Termin vereinbaren oder sich über die Homepage www.ecotreuhand.ch informieren.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.