26.03.2019

Die Zukunft ist zum Greifen nah

Die TecNight, gestern als öffentliche Veranstaltung an der Kanti durchgeführt, war ein Renner bei Gross und Klein. Dutzende Experten hielten Kurzvorträge, dazu gab es Technik zum Anfassen und Erleben.

Von acp
aktualisiert am 03.11.2022
Ab 17 Uhr konnte man gestern auf eine virtuelle Reise ins Erdinnere gehen. Entdecken liess sich während der 10-minütigen Exkursion das künftige Tiefenlager für radioaktiven Abfall, das die Nagra, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, plant.  Wer sich statt unter die Erde lieber in die Lüfte bewegen wollte, war bei Sphair genau richtig: Sphair bildet Piloten und Fallschirmaufklärer aus und in beide Rollen liess sich virtuell schlüpfen. Täuschend real ist die Welt des Kampfpiloten, sobald man die 3D-Brille aufgesetzt hat, und der Flugsimulator ein 360-Grad-Panorama bietet. Vom Start in Payerne aus fliegt man über den Neuenburgersee und die Axalp; zwischendrin wird «scharf» geschossen. Völlig begeistert über seinen virtuellen Einsatz als Fallschirmgrenadier zeigte sich Tim Haas, ehemaliger Schüler der KSH und heute Sekundarlehrer in Oberegg: «Das ist ganz verrückt, Wahnsinn», lautete sein Kommentar. Technik ganz einfach  verstehen lernen Befanden sich anfangs eher wenige kleine Grüppchen auf Entdeckungsreise, füllte sich das Foyer zusehends mit Besucherinnen und Besuchern fast jeden Alters. Auf manchen Tischen standen lediglich zwei Laptops, die mit der Aufforderung «Bitte treten sie näher» die Aufmerksamkeit fesselten. Plötzlich sah sich die Gruppe vor dem Bildschirm auf dem Computerbild –dort aber mit gelben Augen. «Wie geht das denn?» Oder: «Warum wird da denn einer grün und der andere blau?» Auf diese und ähnliche Fragen wussten die Experten aus Forschung und Industrie stets eine Antwort. Im Fall der wechselnden Farben handelt es sich um ein Bild mit Distanzinformationen, das nach dem «Time Of Flight»-Prinzip funktioniert. Lichtimpulse werden gemessen, um beispielsweise das Schliessen von Lifttüren genauer zu machen. Nao, der kleine Roboter der HTW Chur, war bei den Besuchern besonders beliebt. Er erkennt sein Umfeld und kann auf einfache Fragen antworten. Kinder nahmen Nao gern an die Hand oder stiessen ihm den Ball beim Fussballspielen wieder zu.Technisch faszinierend waren auch die Bilder, die der 3D-Laserscanner RDC 360 in kürzester Zeit erstellen kann. Zusätzlich zum Laser besitzt das Gerät fünf weitere Kameras, die markante Punkte in der Umgebung finden und verfolgen. Was auf den ersten Blick wie ein Panoramafoto aussieht, ist ein aufwendiges Laserscanning.Nebst den Exponaten standen den Besuchern ab 19 Uhr drei Dutzend Referate zu spannenden Themen wie Zellforschung, Plastikmüll, Digitalisierung oder Quantenkryptografie zur Auswahl. Die Fülle des Informationsangebots liess manchen Gast minutenlang überlegen, welchem Thema der Vorzug zu geben sei. «Die Ausrichter der TecNight müssen intensiv am Anlass mitarbeiten, damit es ein Erfolg wird», sagt Belinda Weidmann von der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW), die jährlich in der Deutschschweiz ein bis zwei TecNights veranstaltet. Die intensiven Vorarbeiten seitens der KSH haben sich gelohnt, schaut man die Besucherzahlen an.   

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