Wir planen unseren Tagesablauf der Arbeit entsprechend und die Zeit, die bleibt, füllt sich durch Hobbys, Verein, Urlaub und viel anderes. Die Agenda ist oft gefüllt und es verlangt einem ein echtes Management ab, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Dies gilt besonders für junge Familien, da es immer noch an nötigen Tagesstrukturen mangelt.
Bei kleineren Kindern ist das noch anders. Da ist die Zeit noch unendlich. Sie können eine gefühlte Ewigkeit damit verbringen, einer Schnecke oder einem kleinen Käfer zuzuschauen. Sie bestaunen die Natur und entdecken Neues. Dabei spielt die Zeit keine Rolle.
Und ich? Wie gestalte ich meine Zeit? Meine Stunden, Tage, Jahre?
Es tut gut, ab und zu innezuhalten, durchzuatmen und darüber nachzudenken. Ist es gut so, wie mein Leben verläuft? Bin ich glücklich mit dem, was ich tue? Fühle ich mich wohl in meinem Umfeld? Welchen Wert messe ich äusserlichen Dingen zu und an welcher Stelle steht für mich Gott? Habe ich nicht allen Grund, öfter meinen Mitmenschen und Gott dafür Danke zu sagen, dass es mir so gut geht?
Wenn mir die Antwort schwerfällt, dann muss ich nur mal darauf achten, wie viel Zeit ich nebst der Arbeit für Nebensächliches brauche oder wo ich einfach Zeit vertue.
Zeit zu gestalten heisst nämlich, sich Zeit zu nehmen, Zeiten einzuplanen für das Wesentliche im Leben: für den Partner respektive die Partnerin, die Kinder, Freunde, die Eltern. Auch mal Zeit für kleine Sachen, die das Leben erfüllen. Und – nicht zuletzt – sich Zeit zu nehmen für Gott.
Was nützt es mir, wenn ich zwar alles Mögliche erledigt habe, mir selbst aber keine Ruhe gönne.
Wenn ich nichts dafür tue, um innerlich ausgeglichen zu sein, und mir keine Auszeiten nehme, um aufzutanken?
Auch Jesus hat Zeiten gebraucht, in denen er abschalten konnte. Er hat sich dann zurückgezogen, oft an einen einsamen Ort, wo er Ruhe gefunden hat. Dort hat er durch das Gebet die nötige Energie tanken können, um Menschen zu begegnen, zu heilen oder einfach mit ihnen zu sprechen.
Wenn ich mir die Zeit zum Abschalten nehme, kann ich lernen, die Haupt- und die Nebensachen in meinem Leben voneinander zu unterscheiden und jedem den Platz einräumen, der ihm zusteht. Alles braucht seine Zeit in unserem Alltag und an unseren Sonntagen, alles soll seine Zeit haben. Erfüllung erfahren wir da, wo wir uns den wirklich wesentlichen Sachen zuwenden und unsere Verbindung mit Gott pflegen.