Nicht umsonst wird sie Blumeninsel genannt, denn in diesen Breiten blüht es das ganze Jahr über. Schade, dass das bei uns nicht funktioniert. Aufgrund unserer klimatischen Bedingungen ist es eben anders, aber auch nicht viel weniger schön. Jetzt kommt der Sommer, und jetzt geht es los.
Ich bin schon seit vielen Jahren als Gärtner tätig und habe in der Zeit Pflanzen kommen und gehen sehen. In den späten 1970er-Jahren erreichten uns eine Menge schöner Sommerblumen, vor allem aus dem südamerikanischen Raum.
Von denen hat es mir besonders das Zauberglöckchen, auch Minihängepetunie genannt, angetan. Calibrachoa, so ihr lateinischer Name, sie stammt aus den südlichen Provinzen Brasiliens, aus Argentinien und Uruguay. Kaum ein Sommerblüher blüht so ausdauernd oder ist genügsamer und pflegeleichter. Sie vertragen, ja sie brauchen sogar, volle Sonne. Also ideal für die Südseite von Balkon und Terrasse. Ich bin nicht einer der übertrieben hätschelet und pützelet. Darum habe ich Blumen, die wenig Arbeit verursachen. Da haben sich Calibrachoa schnell legitimiert. Obwohl sie Hunderte von kleinen, trompetenförmigen Blüten tragen, müssen sie nicht von Hand durchgeputzt werden. Sie machen das selbst, indem sie ihre Blümchen vertrocknen lassen und abwerfen.
Auch benötigen sie nur mässig Wasser und Nährstoffe. Dies ganz anders als ihre, ebenfalls aus Brasilien stammenden Verwandten, die Hängepetunien Surfinia, die sehr nährstoffhungrig und wahre Säufer sind.
Das Farbenangebot der Calibrachoas ist wie ein Regenbogen, ein doppelter sogar. Es finden sich einfach alle Farben: von Weiss über Blau und Violett zu Rosa, Purpur und Orange, inklusive Gelb und sternförmig gestreiften Arten.
Sie blühen enorm lange, von April bis September. Und sehen dabei nicht nur hübsch aus, sondern sind auch beliebte Pflanzen bei Bienen und Schmetterlingen, die bei ihnen Nektar sammeln. Probieren Sie die kleinen Blütenclowns doch selbst aus, es lohnt sich.