Im Norden von Spanien wird die «Vijanera» (Fasnacht) am ersten Sonntag im Januar gefeiert. Weshalb dem so ist, ist nicht klar. Vermutet wird, dass dieser Brauch in Silió auf die römischen Feierlichkeiten zu Ehren des Gottes Janus – Gott des Anfangs und des Endes – zurückzuführen ist.Am Vormittag treffen sich die Aktiven ausserhalb des Dorfes. Sie jagen den Bären und fangen diesen ein. Danach bildet sich der Umzug, der von den Danzarines blancos (weisse Tänzer) angeführt wird. Ihnen folgen die Danzarines negros (schwarze Tänzer), die unüberhörbaren Zarramacos und alle weiteren Figuren wie ein altes Paar, ein Mann, der auf einer Frau reitet, und Leute, die verschiedene Berufe darstellen. Ein Augenschmaus sind die Trapajones. An ihren Kleidern sind natürliche Materialien wie Moos, Farne, Efeu, Stroh, Baumblätter oder Maiskolben befestigt. Die Füchsin und der Bär symbolisieren das Böse.Wilde und heftige FasnachtAm Schluss wird der Bär von den Zarramacos eingekreist und getötet. Somit ist das Böse besiegt und man kann unbesorgt in das neue Jahr starten. Die spanische Brauchtumsgruppe aus dem 600-Seelen-Dorf Silió wird ihre Figuren am Kultur- und Brauchtumsfest in Altstätten vorstellen.In Podence, einem kleinen Dorf in Portugal, wird die Fasnacht wild, derb und heftig gefeiert. Die Hauptfigur ist der Careto. Viele Geschichten erzählen davon, dass es früher hier noch viel wilder zu- und hergegangen sei. Die Caretos stellten den Frauen nach und verbreiteten Angst und Schrecken. Mit dem südländischen Temperament lassen sie ihre Glocken bei Sprüngen und schnellen Bewegungen erklingen. Die Caretos mit ihrer teuflischen, wilden und mysteriösen Art machen sich einen Spass daraus, den jungen Mädchen nachzurennen.Der Careto trägt eine Maske aus BlechEine Besonderheit ist, dass der Careto eine Maske aus Blech trägt. Das Gewand ist mit vielen Wollfransenreihen versehen. Diese kommen bei den schnellen Bewegungen so richtig zur Geltung und lassen den Careto noch wilder aussehen.Die Caretos treten meistens in kleinen Gruppen auf und lassen sich bei einem Hausbesuch mit Wein und portugiesischen Spezialitäten verwöhnen. Dabei erklingen die typischen Musikinstrumente: Dudelsack und Trommel, die auch am Kultur- und Brauchtumsfest in Altstätten zu hören sein werden. (radi)Vom 15. bis 17. Februar findet in Altstätten das Europäische Kultur- und Brauchtumstreffen statt. An diesem nehmen 35 Gruppen aus 15 Ländern teil. Infos unter: www.butz100.ch