16.06.2019

Die Wölfe heulten bis zum Unwetter

Das Open-Air-Festival «Rock the Wolves» präsentierte sich mit neuer Führungscrew und frischem Sound. Headliner sollte der Schweizer Star Baschi werden.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Freitag, 19 Uhr. Noch schwei­- gen die Gitarren und Drums, während die ersten Festival­besucher auf das idyllisch gelegene Gelände beim Schönenbühl an der Strasse zwischen Wolfhalden und Lachen strömen. Pünktlich geht es los. Mit einer Band, die eigentlich als «Aufwärmtruppe» viel zu schade ist. Denn die Ellis Mano Band, die sich dem klassischen Rhythm ‘n’ Blues verschrieben hat, ist eine Formation, die sich aus hochkarätigen Schweizer ­Studio- und Begleitmusikern ­gebildet hat. Aus Leuten, die schon mit Tracy Chapman, Max Mutzke, Stefan Raab und Baschi gearbeitet haben. Die legendäre Band Toto, die damals ja auch aus Backgroundmusikern entstanden ist, lässt grüssen. Kennzeichen des Sounds der Ellis Mano Band ist die Stimme von Frontman Chris Ellis, eine ­Stimme wie ein gediegener Kentucky Bourbon. Smooth und glatt, mit einem süchtig machenden ­Feuer.Herzenswerk in jüngere Hände gelegtEin Höhepunkt am Freitag war kein musikalischer, sondern ein gesellschaftlicher. Manfred Züst, einer der «Erfinder» und bis zur vorjährigen Ausgabe durch fünfzehn Jahre hindurch der Cheforganisator des Festivals, feierte seinen 71. Geburtstag und wurde entsprechend geehrt. Sein Herzenswerk «Rock the Wolves» hat er in jüngere Hände gelegt. Seit diesem Jahr sind Christoph und Jannine Schär sowie Michael und Linda Gehringer am Steuer. Nicht zu vergessen der für den Auf- und Abbau auf dem Festivalgelände verantwortliche Hans Stähli. Samstagnacht, etwa halb zehn. Inzwischen sind insgesamt sieben Gruppen aufgetreten. Von Country und Western über Rock und Pop bis zu Blues war alles vertreten, was das Herz und die Ohren des Festivalbesuchers erfreut. In der Hauptsache Schweizer Bands, nur zweimal traten Gäste aus dem Ausland auf. Kurz vor Mitternacht sollte mit «Baschi» der Hauptact des diesjäh­rigen Festivals auf die Bühne. Sollte, denn die letzten Gigs wurden Opfer eines schweren Gewitters mit Sturmböen. Die Orga­nisatoren mussten das Open Air abbrechen. Ein Grund für die Wölfe, auf dem Schönenbühl vor Enttäuschung zu heulen.Bühne samt Technik geflutet «Zwar hielten die Verpflegungszelte dem Wind stand, aber die Bühnentechnik wurde geflutet», berichtete ein hörbar zerknirschter Christoph Schär, der gleich bei seinem ersten Einsatz als OK-Chef mit diesen Wetterproblemen konfrontiert wurde. Dennoch freuen sich bereits alle Fans auf nächstes Jahr, wenn zum 17. Mal die rockenden Wölfe auf dem Schönenbühl den Mond anheulen werden.Gerhard Huber

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.