26.04.2021

Die Welt gestalten, bis ins All

Als «bodenständig und weltoffen» bezeichnet der Leica-CEO das Unternehmen, das jetzt 100 Jahre alt ist.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Andrea C. PlüssEine Geschichte lässt sich auch vom Ende her beginnen. Wobei es in diesem Fall eigentlich kein Ende ist, sondern allenfalls ei-ne Momentaufnahme aus dem Jetzt. «Leica Geosystems gestaltet die Welt. Sie macht die digitale Welt real erlebbar», sagt CEO Thomas Harring zu Beginn der Pressekonferenz am Montagnachmittag, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Unternehmens. Der Anlass fand per Live-Stream statt.Vorab gewährte ein Imagefilm Einblick in die Tätigkeitsfelder der Innovationsfabrik aus Heerbrugg: Mit dem Citymapper (2016) beispielsweise lässt sich eine Stadt mittels Luftaufnahmen in 3D erfassen. Leica-Vermessungstechnik kam beim Bau des Neat-Basistunnels zum Einsatz, Nivelliergeräte an der Chinesischen Mauer oder beim Bau des Opernhauses in Sydney. Innovationen fast im WochentaktOb für Anwendungen unter der Erde oder im All: Die Leica Geosystems AG, seit 2005 Teil des schwedischen Technologiekonzerns Hexagon SA, bringt jährlich 50 Produktneuheiten auf den Markt. «Innovation war früher wichtig», so Harring, «heute unerlässlich.» Der 26. April 1921, der Tag, an dem Heinrich Wild, Jacob Schmidheiny und Rudolf Helbling die Gründungsurkunde der «Heinrich Wild, Werkstätte für Feinmechanik und Optik» unterzeichneten, sei ein wichtiger Tag, so der CEO, haben die drei Männer doch die Basis gelegt für Innovation und Produktivität. Und dies auf einem Flecken im Mittelrheintal, der noch wenige Jahre vorher in regelmässigen Abständen überflutet worden war. Auch vor 100 Jahren gab es FachkräftemangelIn vielem war das, was seit 1921 auf dem Areal an der heuti-gen Heinrich-Wild-Strasse entstand, tatsächlich vorbildhaft für das Land. Fachkräfte waren Mangelware, man warb anfangs Mitarbeiter aus dem deutschen Optikzentrum Jena ab. Dort wirkte auch Heinrich Wild, bevor er nach Heerbrugg kam. Die Firmengründer setzten deshalb früh auf die Ausbildung ortsansässiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Gründung der Werkschule Heerbrugg im Jahr 1924 folgte 1958 der Bau eines neuen Ausbildungsgebäudes mit werkseigener Berufsschule. 300 Auszubildende sind zu dieser Zeit bei Wild in der Lehre; das Konzept der dualen Berufsbildung nimmt seinen Anfang. Eine Vision für den Standort im RheintalDie Bedeutung der Berufsbildung in heutiger Zeit betont auch CEO Thomas Harring und verweist auf die enge Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum libs. Und er betont die Wichtigkeit des Standortes im Konzerngefüge; Heerbrugg gehört mit aktuell 1500 Mitarbeitenden zu den grössten Niederlassungen des Hexagon-Konzerns weltweit. Und der schwedische Konzern will auch in Zukunft aufs Rheintal setzen. Hexagon plane, einen «hohen zweistelligen Millionenbetrag» in den Standort zu investieren. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Balgach ist ein entsprechendes Projekt in Planung. Harring nennt es eine «Vision».An der Pressekonferenz zu Gast war auch Eugen Voit, der über Jahrzehnte in leitenden Positionen bei Leica für technische Entwicklungen und Innovationen zuständig war. Mehr als drei Jahre lang betreute Voit gemeinsam mit Jürg Dedual und Marco Rezzoli das Projekt zu den Geomatik-Jubiläen «Kern 200/Wild 100». Das Trio überarbeitete zudem die Festschrift aus dem Jahr 1996 und schrieb sie fort. Entstanden ist das Buch «100 Jahre Innovation Heerbrugg». Die anlässlich des Jubiläums konzipierte Ausstellung «100 Jahre Innovation Heerbrugg» bildet in Themenbereichen die Tätigkeitsfelder der Leica Geosystems AG ab. Wann die Ausstellung Besuchern offensteht, wird das Unternehmen demnächst mitteilen. Hinweisleica-geosystems.com. Informationen zu Veranstaltungen und Aktivitäten finden sich auf 200swissgeo.ch.

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