Der Schienenverkehr übt eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Rollen die Räder mit einem quietschen über die Gleise und beschleunigt sich die Fahrt, kommt ein Hauch Abenteuer und Fernweh auf. Die ausgeklügelte Technik der Lokomotiven und Triebwagen, die Grösse und das Gewicht, das sich fortbewegt, faszinieren.Am Samstag konnten die Gäste auf dem Bahnhofareal in St. Margrethen alles rund um Züge gebündelt an einem Ort erleben. Die SBB stellten modernes sowie historisches Rollmaterial aus, Thurbo taufte mit Regierungsvertretern eine Zugskomposition und Stadler bot Einblicke in eine der modernsten Fertigungsstätten für Schienenfahrzeuge in Europa.Kinder trumpfen aufmit FachwissenStadler feiert dieses Jahr sein 80-jähriges Bestehen und öffnete die Produktionshallen, die seit zwei Jahren bezogen sind, erstmals der breiten Bevölkerung. Rund 1300 Mitarbeitende entwickeln und fertigen in St. Margrethen massgeschneiderte Züge, vornehmlich Doppelstocktriebzüge. «Imposant», sagte ein Besucher. «Die Organisation überzeugt und die Angestellten geben kompetent Auskunft.» Viele Gäste wollten Details erfahren, denn sie brachten bereits Kenntnisse über das Unternehmen mit.Auch Kinder überraschten mit Fachwissen. Ein Vater fragte nach dem Modell eines Zuges. Die Antwort gab sein Junge: «Das ist ein Giruno.» Es handelt sich um einen internationalen Fernverkehrszug, der seit 2019 durch den Gotthard-Basistunnel fährt und in Rekordzeit Zürich mit Mailand verbindet. Der «Giruno» verkehrt sowohl auf konventionellen Strecken als auch mit bis zu 250 Stundenkilometern auf Hochgeschwindigkeitsstrecken. Nebst der modernen Zugflotte konnten die Eisenbahn-Fans auch in historische Lokomotiven und Triebzüge aus der Schweiz und Österreich einsteigen. Die «175 Jahre Schweizer Bahnen»-Jubiläumslok war ebenfalls zu sehen wie auch der SBB Schul- und Erlebniszug. Das rollende Klassenzimmer behandelt Themen wie Sicherheit, Vandalismus und Ausbildungsmöglichkeiten.Als sich am Nachmittag plötzlich eine Menschenmenge vor einer Thurbo-Zugskomposition versammelte, war es Zeit für die Zugtaufe.Mit Wasser aus dem Rhein zum neuen NamenPassend zum Motto des Tages: «ÖV ohne Grenzen – grenzüberschreitender Verkehr» erhielt der Zug den Namen «Vorarlberg», was mit Rheinwasser begossen wurde. Der St. Galler Regierungsrat Beat Tinner, der Vorarlberger Landesrat David Zadra und Claudia Bossert, Unternehmensleiterin Thurbo AG, betonten die Bedeutung der grenzüberschreitenden Verbindung im Regionalverkehr. Die S7, die Drei-Länder-S-Bahn, ist eine direkte Verbindung am Wochenende von Romanshorn über Bregenz nach Lindau (Reutin). Freizeitreisende nutzen das Angebot rege. Ab 2023 soll die S7 täglich bis zum Endbahnhof Lindau-Insel verkehren und grenzüberschreitende Autopendlerinnen und -pendler mit einem attraktiven ÖV-Angebot ansprechen.Am späteren Nachmittag bewegten sich die Publikumsströme zurück Richtung Bahnhofperrons. Die Gäste aus Deutschland, Vorarlberg und weiten Teilen der Schweiz fragten Hans Länzlinger nach Fahrplanauskünften in alle Richtungen. Der Standortleiter Verkehrsmanagement Ost der SBB blickte auf einen gelungenen Tag zurück mit vielen Besucherinnen und Besuchern, die in den Genuss einer starken Leistungsschau der SBB mit ihren Partnern Stadler und Thurbo gekommen sind.